Bundesagentur für Arbeit: Inklusion innen und außen
Inklusion bei der Bundesagentur für Arbeit: Birgit Eiber im Audiointerview
Im Interview mit unserer Autorin Marion Theisen erzählt Birgit Eiber, wie sie die Inklusion in der Bundesagentur für Arbeit und auf dem gesamten deutschen Arbeitsmarkt in den Fokus nimmt.
Die Stabsstalle Inklusion der Bundesagentur zur Arbeit
Hier finden Sie eine Zusammenfassung der wichtigsten Informationen aus dem Audio-Interview mit Birgit Eiber.
Frau Eiber, welchen Auftrag haben Sie 2018 bekommen?
Birgit Eiber: Die neue Stabsstelle soll Inklusion in der Gesamtorganisation der Bundesagentur für Arbeit verankern, und zwar in einer Doppelperspektive: Als Arbeitgeberin, aber auch als Dienstleisterin am Arbeitsmarkt.
Wie sind Sie an die Aufgabe herangegangen?
Birgit Eiber: Wir haben uns auf die UN-Behindertenrechtskonvention gestützt. Die Hauptanliegen daraus haben wir in einem partizipativen Prozess in einen Aktionsplan mit 140 Maßnahmen gebracht. Der ist jetzt unser Wegweiser und wird alle zwei Jahre überprüft und erneuert.
Konnten Sie das trotz der Corona-Pandemie gut umsetzen?
Birgit Eiber: Gerade als die Pandemie begann, wollten wir den fertigen Aktionsplan dem Verwaltungsrat vorstellen. Wir dachten schon: Das wird schwierig. Aber sie haben das Thema mit aufgenommen und den Aktionsplan begrüßt. Inklusion ist bei der Bundesagentur zur Chefsache geworden. Auch und gerade in Krisenzeiten darf sie nicht zu kurz kommen.
Die BA hat etwa 100.000 Mitarbeiter*innen, rund 11.000 von ihnen haben eine Schwerbehinderung. Wie bringen Sie den Gedanken der Inklusion in so eine große Runde?
Birgit Eiber: Es geht uns zum einen darum, Wissen zu vermitteln. Außerdem ist es wichtig, Begegnung zu ermöglichen. Beides erreichen wir mit unseren Sensibilisierungs-Workshops „Wenn Anders-Sein normal ist – die UN-BRK erlebbar machen“. Die Teams besuchen gemeinsam den Workshop und entwickeln Ideen, wie sie Inklusion voranbringen wollen. So erreichen wir sehr viele Menschen. Während der Pandemie haben wir die Workshops digital durchgeführt. Es fehlten hier zwar die persönlichen Begegnungen, die für Inklusion so wichtig sind. Aber wir wollten loslegen. Und die Verständigung über Werte ist gerade in diesen Zeiten unheimlich wichtig.
Was raten Sie Unternehmen, die sich noch nicht mit Inklusion beschäftigt haben?
Birgit Eiber: Einfach mal anfangen! Unserer Erfahrung nach ist es so: Wenn die Leute den ersten Schritt gewagt haben, sind sie überzeugt und der Bann ist gebrochen. Der Arbeitgeber-Service der BA unterstützt finanziell und beratend. So kann nichts schiefgehen.
Und welchen Tipp haben Sie für Bewerber*innen mit Behinderung?
Birgit Eiber: Stellen Sie Ihre Stärken nach vorn und überlegen Sie, warum diese Stärken genau auf diese Stelle gut passen. Bei uns ist es so: Wenn ich mir jemanden gut für einen bestimmten Job vorstellen kann, dann schaffen wir das auch mit den Hilfsmitteln, falls welche gebraucht werden. Es kommt wirklich in erster Linie auf die Persönlichkeit an.