Inklusionsbarometer Mobilität
Wie barrierefrei ist Mobilität in Deutschland gestaltet? Wird Inklusion auf unseren Straßen, im öffentlichen Verkehr und dem dazugehörigen digitalen Raum gelebt? Und inwiefern wird die Teilhabe von Menschen mit Beeinträchtigung am Alltag dadurch ermöglicht oder eben verhindert? All diese Fragen beantwortet die neue Studie der Inklusionsbarometer-Familie: das Inklusionsbarometer Mobilität. Für die repräsentative Online-Befragung untersuchte die Aktion Mensch in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsinstitut Ipsos, einer Ko-Forschenden-Gruppe sowie Mobilitäts- und Inklusions-Expert*innen die Aussagen von 1.000 Menschen mit und 500 ohne Beeinträchtigung.
Der Aufbau der Studie
In Sachen Teilhabe an Mobilität gibt es für Menschen mit Beeinträchtigung zwei Medaillen-Seiten: die gewünschte Teilhabe – und die tatsächliche. Wie Letztere aussieht, das zeigt das Inklusionsbarometer Mobilität. Nach einem partizipativen Ansatz, sprich unter Beteiligung von Menschen mit Beeinträchtigung, wurden Fragen zu sechs Dimensionen von Mobilität entwickelt: Verfügbarkeit, Zugänglichkeit, Zeit und Kosten, Soziale Aspekte, Nachhaltigkeit und Digitalisierung. Einige dieser Aspekte beurteilen Menschen mit Beeinträchtigung und solche ohne sehr ähnlich, andere signifikant unterschiedlich (siehe Grafik links). Die Ergebnisse der sechs Dimensionen ergeben in unterschiedlicher Gewichtung den Gesamtindex des Inklusionsbarometers Mobilität.
Nicht nur Fakten und Zahlen
Neben klassischen Studien-Inhalten bringt das Inklusionsbarometer Mobilität noch mehr mit. So wurden zum Beispiel Mobilitätsportraits von vier Personen mit Beeinträchtigung erstellt sowie ausführliche Steckbriefe zu inklusiver Mobilität in acht Metropolregionen Hamburg, Berlin, Ruhrgebiet, Düsseldorf, Köln, Frankfurt, Stuttgart und München. Außerdem gibt es interessante Gastbeiträge: Unter anderem von Olga Nevska (CEO von Telekom MobilitySolutions), Kilian Frey vom Umweltbundesamt, oder auch Katja Diehl, Autorin zum Thema Verkehrswende.
Abgeleitet von den Ergebnissen der Umfrage im Hinblick auf die Mobilitätserfahrungen der Befragten sind am Ende der Studie Empfehlungen zusammengestellt, was zu tun ist um Mobilität so zu gestalten, dass alle an ihr teilhaben können.
Die Kern-Ergebnisse des Inklusionsbarometer Mobilität
Derzeit gibt es noch zu viele Barrieren in den verschiedenen Bereichen. So zum Beispiel werden der zeitliche Aufwand sowie die Kosten für Mobilität von Menschen mit Beeinträchtigung meist höher empfunden als von Menschen ohne Beeinträchtigung. Mangelnde Zugänglichkeit und Verfügbarkeit sind für mobilitätseingeschränkte Personen ein noch größeres Problem als für andere Nutzer*innen. Auch das Thema Unsicherheiten und fehlende Unterstützung auf dem Weg von A nach B spielt bei Menschen mit Beeinträchtigung eine größere Rolle als bei Menschen ohne. Das Inklusionsbarometer Mobilität zeigt diese Barrieren auf und bietet Handlungsempfehlungen für eine inklusivere Mobilität in Deutschland. Klar ist: Es müssen neue Konzepte entwickelt werden, die Mobilität für Menschen mit und ohne Beeinträchtigung gleichwertig möglich und besser machen.Zentrale Erkenntnisse
Das Wichtigste kurz und knapp zusammengefasst
Worum geht es im Inklusionsbarometer Mobilität? Was sind die wichtigsten Ergebnisse und wie kann es nun weiter gehen? All diese Fragen erklärt Christina Marx, Sprecherin der Aktion Mensch im Video. "Die Barrierefreiheit sollte von Anfang an mitgedacht werden", sagt sie. Wie das gelingen kann, das gilt es nun im nächsten Schritt herauszufinden.