Gehörlosigkeit am Arbeitsplatz: Ein Unternehmen passt sich an
Wer arbeitet hier: Ralph Müller
Behinderung: Gehörlosigkeit
Job: Maler
Unterstützung: Kolleg*innen lernen Kommunikation mit gehörlosen Kolleg*innen
Gebärdensprache im Malerbetrieb
Als Ralph Müller in den Malerbetrieb kam, war das für die Belegschaft schon eine ganz schöne Umstellung: Er ist gehörlos, die Kommunikation war dementsprechend ungewohnt. „Wir haben damals viel aufgeschrieben. Aber mittlerweile klappt es mit der Verständigung sehr gut“, erzählt Ralph Müller heute.
Wenn die Vermittlung mit Händen und Füßen zu kompliziert wird, hilft eine App auf dem Handy. Was man dort reinspricht, wird in Schrift übersetzt. „Nimm Rotband mit zur Baustelle, an der Decke kommt der Putz runter!“ – Informationen wie diese sind dann leicht zu vermitteln.
Jessica Müller, die Meisterin des Betriebs, hatte aber noch eine andere Idee: Damit sich die Hörenden im Team mit ihren vier gehörlosen Kollegen besser unterhalten können, hat sie einen Gebärdensprachkurs gebucht. Das geht ganz einfach über den Integrationsfachdienst (IFD). Zusammen mit zwei Trainerinnen hat die Belegschaft Gebärden für Farben und einzelne Arbeitsschritte gelernt.
Der Perspektivwechsel tut allen im Team gut. So stellen sich nicht nur die drei gehörlosen Mitarbeiter auf ihre Kollegen ein, sondern die Inklusion geht in beide Richtungen. Der private Austausch ist jedenfalls seit dem Kurs viel besser geworden.