Checkliste: barrierefreien E-Learning-Kurs erstellen - für Entwickler*innen
Im Folgenden haben wir für Sie noch einmal alle wichtigen Punkte in Form einer Checkliste zusammengefasst. Viel Spaß beim Planen und Umsetzen Ihres barrierefreien E-Learning-Kurses!
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Überlegen Sie zum Start, ob eine Mischung von asynchronen und synchronen Lernformen Ihr Angebot inklusiver gestalten kann.
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Machen Sie sich gleich zu Beginn mit den Anforderungen der WCAG-Richtlinie vertraut, um sensibilisiert für die Fragen technischer Barrierefreiheit zu sein.
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Ihr Team für die Planung und Umsetzung des E-Learnings sollte möglichst heterogen aufgestellt sein. Beziehen Sie Expert*innen aus der Zielgruppe ein.
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Planen Sie auch inhaltlich von Beginn an barrierefrei. Eine spätere Anpassung an die Bedürfnisse der Zielgruppe ist deutlich schwieriger.
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Legen Sie für den E-Learning-Kurs eine exemplarische Bearbeitungsdauer fest. Dies vermittelt den Interessierten einen Eindruck, wie aufwendig der Kurs ist.
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Einzelne Lerneinheiten sollten nicht zu groß ausfallen. Eine Bearbeitungszeit von 30 Minuten pro Lektion ist ausreichend.
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Bei der Hinzunahme einer synchronen Online-Schulung, denken Sie daran, die Gruppengröße eher klein zu halten.
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Definieren Sie bei der inhaltlichen Planung angemessene, erreichbare und überprüfbare Lernziele und integrieren Sie alternative Aufgabentypen. Dies fördert bereits bei der Planung die Barrierefreiheit des Lernangebots.
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Bieten Sie verschiedene Optionen für die Aufgabenbearbeitung an: für visuelle Inhalte werden Alternativtexte benötigt; Nutzerinteraktionen wie Multiple-Choice-Fragen müssen screenreadertauglich sein.
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Beachten Sie bei Videos eine hohe Auflösung, Untertitel, Audiodeskription und Transkripte. Auch die Steuerung des Players muss barrierefrei sein.
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Sollten Sie Lückentexte verwenden, denken Sie an die Screenreadertauglichkeit. Das System sollte auch leichte Variationen der Lösung akzeptieren, um Lernfrust zu vermeiden.
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Ebenso Quizze müssen mit dem Screenreader lesbar sein und sollten ohne Freitext-Antworten auskommen können.
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Suchbilder und 360°-Rundgänge sind nicht barrierefrei. Hier müssen Alternativen angeboten werden, wie Image-Hotspots oder ein Storytelling.
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Interne Dokumente sollten beim Anklicken im selben Tab öffnen. Externe Links können neue Tabs eröffnen. Hierbei entscheidet am Ende immer eine intuitive Bedienung.
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Zeigen Sie bei Ihrem E-Learning-Kurs immer einen Lernfortschritt an. Dies bietet Orientierung und wirkt motivierend.
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Eine Integration Ihres Kurses auf einer Lernplattform sollte einer Prüfung der Barrierefreiheit unterzogen werden. Gleichen Sie die WCAG-Richtlinien mit verschiedenen Plattform-Anbietern und deren Produkten ab.
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Entwickeln Sie Ihr Angebot partizipativ und nutzen Sie vor der Veröffentlichung heterogene Testgruppen. Sie profitieren von verschiedenen Perspektiven.
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Bieten Sie technischen Support für die Lernenden an. Hierbei gilt das Prinzip, mehrere Sinne anzusprechen, um alle Teilnehmenden unterstützen zu können.
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Sprechen Sie zur Bewerbung Ihres Kurses Ihr Netzwerk und potenzielle Teilnehmende an. Als barrierefreies Medium eignet sich die E-Mail besonders gut. Sollten Sie Werbekampagnen schalten, achten Sie auf deren barrierefreie Umsetzung.
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Die Anmeldung und die Kommunikation zum E-Learning-Kurs kann per E-Mail erfolgen – dieses Medium kann barrierefrei gestaltet werden. Lassen Sie den Teilnehmenden Informationen und Kursdaten im Anschluss an die Anmeldung per Mail zukommen.
Die Checkliste ist Teil unseres Leitfadens "E-Learningkurse barrierefrei - Leitfaden für Entwickler*innen und Verantwortliche".