Hausbesuch: Barrierefrei Wohnen im Genossenschaftshaus
Wer wohnt hier? Vici
Wohnform: eigene Wohnung
Betreuung: persönliche Assistenz
Mehr über barrierefreies Wohnen im Genossenschaftshaus
Barrierefrei ist nicht gleich zugänglich
Barrierefrei ist nicht gleich zugänglich
Bei ihrer zweijährigen Wohnungssuche hat Vici gelernt, dass viele Menschen nicht das Bewusstsein für Barrierefreiheit haben. Viele Wohnungen sind als "barrierefrei" auf dem Markt zu finden. Beim Nachfragen stellte sich dann oft heraus: Die Wohnung ist zwar barrierefrei, aber sie ist nicht zugänglich. Vier Stufen im Eingang sind mit einem Rollstuhl nicht ohne Weiteres überwindbar.
Vicis Tipp: Sagt direkt im ersten Gespräch, was für euch persönlich Barrierefreiheit bedeutet.
Was bedeutet eine barrierefreie Wohnung für Vici?
Für Vici ist klar: sie muss mit ihrem Rollstuhl nicht nur in die Wohnung gelangen, sie muss sich auch in der Wohnung bewegen können. Sie ist froh, im Genossenschaftshaus eine solche Wohnung gefunden zu haben: sie hat eine offene Küche, in der sie an alles heran kommt. Sie hat eine weitläufige Wohnung mit Ess- und Wohnbereich. Dazu Türen, die breit genug sind, so dass sie ohne Macken zu erzeugen mit ihrem Rollstuhl hindurch kommt.
Aber für Vici ist nicht nur eine Wohnung mit ausreichend Platz wichtig. Für sie zählt auch eine gute ÖPNV-Anbindung: damit sie selbst mobil sein kann. Aber auch, damit ihre Asisstent*innen sie gut erreichen können.
In Deutschland gibt es nur 2% barrierefreie Wohnungen. Vici ist sehr froh, dass sie eine davon für sich gefunden hat und fühlt sich sehr wohl dort. Besonders schätzt sie, dass das Umfeld nicht so anonym ist: Wenn mal etwas ist, kann sie immer auf die Unterstützung der anderen zurückgreifen.
Wohnen wie Vici: So klappt es
Vici lebt mit der Unterstützung ihrer Assistenz in ihrer eigenen Wohnung in einer Genossenschaft. Genossenschaften sind eine gute Anlaufstelle bei der Suche nach einer barrierefreien Wohnung.
- Hier finden Sie Tipps zur Suche nach einer barrierefreien Wohnung.
- Hier finden Sie Informationen zum Thema Wohnen mit Assistenz.
Wer berät und unterstützt?
Es gibt verschiedene Beratungsmöglichkeiten. Hier eine Auswahl:
- Die EUTB-Beratungsstellen beraten zu allen Themen aus dem Bereich Behinderung und Teilhabe. In den EUTB-Beratungsstellen haben viele Beraterinnen und Berater selbst eine Behinderung.
- Die Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland e.V. (ISL) berät zum Thema Persönliches Budget und Assistenz.
- Unabhängige Beratung bekommen Sie auch beim Netzwerk für Inklusion, Teilhabe, Selbstbestimmung und Assistenz NITSA e.V. Alle Berater*innen haben selbst eine Behinderung.
Wer übernimmt die Kosten?
Es gibt zwei Möglichkeiten, wie Sie Persönliche Assistenz bekommen:
- Sie können die Assistenz als Sach-Leistung beziehen. Zum Beispiel als Unterstützung von einem Pflege-Dienst. Sie brauchen sich dann nicht um die Organisation und Bezahlung der Assistenz zu kümmern. Das übernimmt der Leistungsträger für Sie.
- Sie bezahlen die Assistenz mit dem Persönlichen Budget selbst. Das Persönliche Budget ist eine Geld-Leistung. Mit dem Geld können Sie selbst Assistent*innen einstellen und bezahlen. Sie klären dann selbst, wer für Sie arbeitet und wann. Sie können das Persönliche Budget aber nur erhalten, wenn Sie Anspruch auf Teilhabe-Leistungen haben.