Barrierefreies Ride-Pooling: MOIA in Hamburg
On-Demand-Ride-Pooling – was ist das?
Wie komme ich mit MOIA von A nach B?
Vor der ersten Fahrt lädt man sich die App herunter, meldet sich an und hinterlegt im persönlichen Account ein Zahlungsmittel (Kreditkarte oder Paypal). In der App kann man im eigenen Profil unter dem Punkt Barrierefreiheit angeben, dass man mehr Zeit braucht für Fußwege, ein beeinträchtigtes Sehvermögen hat oder Rollstuhlfahrer*in ist. Diese Infos bekommt bei einer Buchung auch der oder die Fahrer*in übermittelt. Dann weiß er oder sie, wenn ein Fahrgast Assistenz benötigt.
In der App können Nutzer*innen dann ein Ziel eingeben. Dann bekommt man einen Haltepunkt in Form einer Straße mit Hausnummer angezeigt und die Zeit, zu der das Fahrzeug den Haltepunkt erreichen wird. Die App bietet mehrere Möglichkeiten an und zeigt den Fahrpreis. Die passende Fahrt bucht man dann mit einem Klick verbindlich und kostenpflichtig Die Haltepunkte befinden sich meist in Nebenstraßen, damit das Fahrzeug gut halten kann und den fließenden Verkehr nicht stört.
Inwiefern ist MOIA barrierefrei?
Die App ist für Menschen mit Sehbeeinträchtigungen nutzbar. Sie lässt sich mit Stimme und Screenreader steuern. „Ich bin sehr angetan von dem Service“, sagt Robert Sandberg. Er hat MOIA ausprobiert für den Blinden- und Sehbehindertenverein Hamburg und berichtet über seine Erfahrung in einer Folge des Podcasts „Ganz Ohr“ .
Seit Januar 2023 fahren in der MOIA-Flotte auch 15 rollstuhlgerechte Fahrzeuge. „Dafür haben wir einen E-Crafter von Volkswagen eigens fürs barrierefreie Ride-Pooling weiterentwickelt“, sagt Jennifer Langfeld von MOIA. Einer von fünf Sitzen kann weggeklappt werden und macht Platz für eine*n Rollstuhlfahrer*in. Der Zustieg erfolgt über einen elektrohydraulischen Hecklift. Der Rollstuhl ist zum Transport geeignet, wenn er folgende Maße nicht überschreitet: 75 Zentimeter Breite, 100 Zentimeter Länge, 155 Zentimeter Höhe, Gewicht maximal 250 Kilo. Die Fahrer*innen der rollstuhlgerechten Kleinbusse können die Rampe bedienen, den Rollstuhl sicher verankern und wissen, wo man am besten parkt. Eine Rollstuhlfahrerin bedankt sich via Facebook: „Liebe MOIA, ihr seid klasse. Ihr habt mich von Billstedt nach Sternschanze super hingebracht und wieder abgeholt. Ihr habt mit Respekt und Witz mich als Rollstuhlfahrer super behandelt. Danke.“
Wie inklusiv ist MOIA?
Das Unternehmen setzt auf Partizipation und macht regelmäßig Workshops mit verschiedenen Zielgruppen: Verbände, Familien, Menschen mit Sehbeeinträchtigung, Mobilitätseingeschränkte. „Von Anfang an haben wir Kontakt gesucht zu unseren Fahrgästen, deren Bedürfnisse erfragt und in ko-kreativen Prozessen Lösungen dafür erarbeitet“, sagt Langfeld. Die Wünsche und Erkenntnisse aus den Workshops seien zum Beispiel eingeflossen in das Design der Sitze, den Zustieg zum rollstuhlgerechten Fahrzeug und in Features in der App.
Von Anfang an haben wir Kontakt gesucht zu unseren Fahrgästen, deren Bedürfnisse erfragt und in ko-kreativen Prozessen Lösungen dafür erarbeitet.