Aktion Mensch schafft barrierefreien Wohnraum:
Pilotprojekt mit Stephanus-Stiftung in Berlin
Mit dem Neubau eines inklusiven und nachhaltigen Wohnhauses in Berlin-Wilmersdorf schafft die Aktion Mensch als Bauherrin erstmals selbst barrierefreien Wohnraum. Sie reagiert damit auf den steigenden Bedarf an Wohnungen für Menschen mit und ohne Behinderung.
- Fünf individuelle Wohneinheiten und eine inklusive WG unter einem Dach
- Stephanus gGmbH betreibt Beratungs- und Betreuungsangebot im Haus
Projektziel: Barrierefreier Wohnraum für 20 Menschen
Projektträger: Aktion Mensch in Zusammenarbeit mit Stephanus gGmbH
Laufzeit: Fertigstellung Anfang 2024, Einzug im März 2024
Finanzierung: Aktion Mensch
Erfolg: Erstes barrierefreies, inklusives und nachhaltiges Wohnprojekt der Aktion Mensch
Barrierefreier Wohnraum mitten in Berlin: So funktioniert das Projekt
Das neue inklusive Wohnhaus wurde auf einem Grundstück errichtet, mit dem eine Berlinerin die Aktion Mensch in ihrem Nachlass bedachte. Den Bau des barrierefreien Gebäudes finanzierte die Aktion Mensch. Für den Betrieb der inklusiven Wohn- und Serviceangebote konnte sie mit der Berliner Stephanus gGmbH einen erfahrenen Partner als Pächter gewinnen.
Nach einer gemeinsamen Planungsphase startete das Projekt im Mai 2022 offiziell mit einer feierlichen Grundsteinlegung. Knapp ein Jahr später, am 23. März 2023, folgte das Richtfest. Ein weiteres Jahr später hieß es Einzug in der Prinzregentenstraße. Seit dem 01. März 2024 füllen 28 Bewohner*innen mit und ohne Behinderung das Haus mit Leben.
Mit der nach Prinzipien der Nachhaltigkeit konzipierten Immobilie schafft die Aktion Mensch damit modernen barrierefreien Wohnraum in zentraler Lage. Das Grundstück ist gut an den Nahverkehr angebunden. Die Wege zum Einkaufen, zur Arbeit, zur Uni oder zum Arzt sind kurz.
Inklusives Zusammenleben: Bunte Mischung an Bewohner*innen
Das inklusive Wohnhaus ist eines der ersten dieser Art in der Hauptstadt. Neben fünf individuellen Wohneinheiten, unter anderem für Familien mit behinderten Kindern, ist auch eine inklusive Wohngemeinschaft Teil des Konzepts.
In der WG gibt es zehn Einzelzimmer mit je eigenem Sanitärbereich sowie Gemeinschaftsräume. Neben Menschen mit Behinderung und Senior*innen wohnen hier Menschen ohne Behinderung, zum Beispiel Student*innen. Sie übernehmen im Alltag einfache Assistenzleistungen für ihre Mitbewohner*innen mit Unterstützungsbedarf. Dabei werden die Studierenden von der Stephanus gGmbH professionell eingeführt und begleitet und profitieren von einer günstigen Miete.
Die Idee dahinter: Im neuen Wohnhaus leben damit viele unterschiedliche Menschen Tür an Tür zusammen und bereichern und unterstützen sich im Alltag gegenseitig.
Unsere Vision von einer inklusiven Gesellschaft zeigt sich hier mitten in Berlin-Wilmersdorf. Es ist uns ein Anliegen, Menschen mit und ohne Behinderung zusammenzubringen und Barrieren abzubauen. Dieses Wohnprojekt ermöglicht Teilhabe für alle Menschen – es ist beispielhaft für gelebte Inklusion und ein bereicherndes Miteinander.
Ganzheitliches Angebot: Beratungs- und Serviceangebot im Haus
Finanzierung und Förderung ähnlicher inklusiver Wohnprojekte
Nachhaltig gebaut und sozial investiert
Bei der Planung spielte auch Nachhaltigkeit eine große Rolle: Bei dem Neubau handelt es sich um ein in Holzständerbauweise errichtetes Effizienzhaus. Das bedeutet: Es zeichnet sich durch eine besonders energieeffiziente Bauweise und Gebäudetechnik aus, die über gesetzliche Auflagen hinaus geht.
In nachhaltiges und barrierefreies Wohnnen mitten in der Gemeinde zu investieren hat mehrere Vorteile:
- Dringend benötigter barrierefreier Wohnraum wird geschaffen: Derzeit fehlen rund 2,5 Millionen barrierefreie oder barrierearme Wohnungen in Deutschland, Tendenz steigend.
- Inklusive Wohnprojekte haben eine positive Stahlkraft. Nicht nur in der Arbeitswelt gelten gemischte Teams als innovativer und erfolgreicher. Das Gleiche gilt für Nachbarschaften, Hausgemeinschaften und Wohnviertel: Inklusiver Wohnraum trägt so zu einer lebendige Stadtteilentwicklung bei.
- Nicht zuletzt liegt Social Impact Investing im Trend: Projekte, die sich nachweisbar in den Bereichen soziale Gerechtigkeit und Klimaschutz positiv auswirken, werden unter Kapitalanleger*innen immer beliebter – auch weil wir die großen gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit nicht allein mit staatlichen Mitteln lösen können.
Das Wohnhaus in Berlin-Wilmersdorf soll erst der Anfang sein: Die Aktion Mensch möchte in Kooperation mit Kommunen und Sozialpartnern gerne weiteren barrierefreien Wohnraum auch in anderen Städten und Gemeinden realisieren und hofft, dass sie mit ihrem Beispiel andere potenzielle Investor*innen überzeugen kann, dies ebenfalls zu tun.