Ausbildungssuche: Dran bleiben lohnt sich
Wer arbeitet hier: Nesrin Bektas
Behinderung: Angeborene Gelenkerkrankung
Job: Ausbildung in der Lohnbuchhaltung
Unterstützung: Wenn nötig durch Kolleg*innen
Nesrins Suche nach einem Ausbildungsplatz
Nach dem Abitur dauerte die Suche nach einem Ausbildungsplatz für Nesrin Bektas eine gefühlte Ewigkeit. Drei Jahre lang schrieb sie rund 20 Bewerbungen pro Woche. Für Ausbildungen als Versicherungsfachangestellte, Bankkauffrau oder Kauffrau im Gesundheitswesen.
„Dass ich so lange suchen musste, hat mich wirklich sehr verletzt. Ich finde, ich kann dieselbe Arbeit leisten wie ein gesunder Mensch, wenn man mir die Möglichkeit dazu gibt“, sagt sie heute. Ihre Gelenke an Armen, Beinen und Hüfte versteifen immer weiter. AMC heißt die zugehörige Diagnose, die sie bereits bei ihrer Geburt bekommen hat.
Bei ihrem Bürojob spielt diese angeborene Behinderung allerdings keine Rolle. „Wir haben Frau Bektas genommen, weil sie die Beste war“, sagt ihre Chefin Monika Lange. So hat sie sich gegen mehr als 40 andere Bewerber*innen durchgesetzt. Von der Behinderung hat die Chefin erst im Vorstellungsgespräch erfahren – in der Bewerbung hatte sie es schlicht überlesen.