Barrierefreie Veranstaltungen mit Checkliste umsetzen
Ob Schule, Jugendzentrum oder Vereinsheim - wer an seinem Bildungsort Inklusion leben will, kommt am Thema Barrierefreiheit nicht vorbei. Das gilt vor allem für Veranstaltungen wie Schul- oder Sportfeste, Tage der offenen Tür oder Kulturveranstaltungen. Überall, wo Menschen sich begegnen, treffen unterschiedliche Bedürfnisse aufeinander. Im Folgenden erhalten Sie einen Überblick darüber, was bei der Umsetzung einer barrierefreien Veranstaltung möglich und zu beachten ist. Mit unserer Checkliste können Sie direkt mit der Umsetzung starten.
Eine barrierefreie Veranstaltung zu organisieren, bei der möglichst alle Menschen dabei sein können, ist ein herausforderndes wie auch lohnendes Erlebnis. Auch wenn noch nicht alles perfekt ist, gibt es hierfür oft viel Zuspruch und Anerkennung – auch von Menschen, die gar nicht auf Hilfestellungen angewiesen sind. "Ich wusste gar nicht, dass Gebärdensprache auch bei Konzerten eingesetzt wird", oder "Danke für die niedrigeren Tische, da konnte ich als Rollstuhlfahrer mein Essen gut drauf abstellen, war übrigens auch für die Kids super". Aussagen wie diese zeigen: Barrierefreiheit bietet nicht nur für Menschen mit Behinderungen Mehrwerte, sondern lohnt sich für alle. Über Rampen finden auch Kinderwagen, Skateboards und Gehilfen ihren Weg. Einfach formulierte Texte können nicht nur Menschen mit Lernschwierigkeiten sondern auch Nicht-Muttersprachler besser verstehen – vor allem, wenn es zusätzlich auch noch Untertitel gibt oder die Möglichkeit, sich Texte vorlesen zu lassen. Barrierefreiheit denkt mit und schaut in die Details, die manchmal den großen Unterschied machen.
Checkliste
Nutzen Sie unsere Checkliste, um Ihre Veranstaltung barrierefrei zu gestalten: räumlich, sprachlich-kommunikativ sowie technisch.
Barrierefreiheit hat mehrere Dimensionen
Wer Veranstaltungen organisiert oder daran mitwirkt, hat solche Dinge vielleicht (noch) nicht im Blick. Doch das Thema Barrierefreiheit verdient Aufmerksamkeit. Wer für inklusive Bildung steht oder stehen will, sollte auch Barrierefreiheit mitdenken -und das bedeutet vor allem, auch selber Dinge auszuprobieren und alle Bereiche in den Blick zu nehmen.
Welche Bereiche sind für Veranstaltungen wichtig?
räumliche Barrierefreiheit
Der Veranstaltungsort muss von allen Menschen gut gefunden werden, jede*r sollte sich vor Ort selbstbestimmt bewegen und am Geschehen teilnehmen können.sprachlich-kommunikative Barrierefreiheit
Einladungen, öffentliche Ankündigungen, Programmhefte etc. sind bereits im Vorfeld einer Veranstaltung wichtig – hierbei gibt es sprachlich einige Herausforderungen, die durch Leichte Sprache oder Piktogramme gemeistert werden können. Auf den Veranstaltungen selbst werden Themen wie Übersetzung in Gebärdensprache oder Schriftdolmetschen interessant.technische Barrierefreiheit
Auf Bühnen sind oft Mikrophone im Einsatz und es werden Filmbeiträge oder Musik präsentiert. Für bestimmte Bedürfnisse sind auch hier Unterstützungsangebote nötig, wie z.B. Induktionsschleifen für die Nutzer*innen von Hörgeräten.Vor diesem Hintergrund wird schnell klar: Barrierefreiheit braucht Überzeugung, aber auch viel Know How. Die gute Nachricht ist: Nicht alles davon müssen Sie selber wissen oder können. Es gibt mittlerweile fast in jeder Stadt Beratungsstellen und Dienstleister für dieses Thema, die Sie bei der Umsetzung unterstützen können. Manches davon kostet Geld, es gibt aber auch viele kleine Hilfsmittel, die weder aufwändig noch kostspielig sind.
Zeichen setzen, Beispiel sein!
Mit einer inklusiven Veranstaltung können Sie ein Zeichen setzen für ein gemeinsames Miteinander. Suchen Sie sich Verbündete, Menschen, die mit dem Thema Barrierefreiheit schon Erfahrungen gemacht haben (oder machen wollen) und tauschen Sie sich aus. Beginnen Sie und probieren die Umsetzung in einzelnen Bereichen einfach mal aus. Vielleicht ist es erstmal der Gebärdensprachdolmetscher für die Schulaufführung, oder die Info-Broschüre in Leichter Sprache für das Sportfest. Jeder Versuch ist ein Schritt in die richtige Richtung und bringt ihre Schule, ihren Jugendtreff oder den Verein auf dem Weg zur Inklusion ein Stückchen weiter.
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