Betreutes Wohnen
Inhaltsverzeichnis
- Wie sollte betreutes Wohnen heute aussehen?
- Was ist der Unterschied zwischen ambulanter Betreuung und Wohnen mit Assistenz?
- Welche Formen für betreutes Wohnen gibt es?
- Ist betreutes Wohnen die richtige Wohnform für mich?
- Wie wird betreutes Wohnen finanziert?
- Wo finde ich Beratung zum Thema?
- Wie finde ich Plätze für betreutes Wohnen in meiner Stadt?
Wie sollte betreutes Wohnen heute aussehen?
Die ambulante Betreuung richtet sich nach Ihrem individuellen Bedarf. Oft werden Menschen beispielweise bei diesen Dingen unterstützt:
- Einkaufen, Putzen oder Kochen
- Termine bei Behörden wahrnehmen oder schriftlich mit Behörden kommunizieren
- Begleitung bei Arztbesuchen
- Umgang mit Geld
- Hilfe bei persönlichen Krisen oder Problemen.
Das wichtigste Ziel: Menschen mit geistiger, psychischer oder körperlicher Behinderung sollen genauso selbstbestimmt leben können wie nicht behinderte Menschen.
Je nach persönlicher Situation und Voraussetzung kann das ambulant betreute Wohnen auch mit anderen Angeboten kombiniert werden: Zum Beispiel mit Pflegediensten , mit Assistenzdiensten oder Hauswirtschaftshilfen.
Stationäre und ambulante Betreuung
Was ist der Unterschied zwischen ambulanter Betreuung und Wohnen mit Assistenz?
Welche Formen für betreutes Wohnen gibt es?
Sie fühlen sich in der eigenen Wohnung am besten aufgehoben? Egal, ob Sie allein, mit Partner*in oder Familie zusammenwohnen: Die Betreuung kann in Ihrem Zuhause stattfinden. Es gibt auch Mischformen: Verschiedene Träger bieten zum Beispiel betreute Einzelwohnungen innerhalb einer Hausgemeinschaft an, in der es zusätzlich noch Gemeinschaftsräume und Freizeit-Angebote gibt.
Beispiel für betreutes Wohnen zuhause: Wohnprojekt der Lebenshilfe Neuwied-Andernach
Sie leben gern zusammen mit anderen Menschen? Ambulante Betreuung ist auch möglich, wenn Sie mit anderen Menschen mit oder ohne Behinderung in einer Wohngemeinschaft leben. Die Betreuer*innen kommen dann zu Ihnen in die WG.
Beispiel für betreutes Wohnen in einer WG: Die inklusive WG „6plus4“
Ein Wohnheim ist nichts für Sie, aber ein eigener Haushalt ist auch zu viel? Menschen mit Behinderungen können auch in einer Gastfamilie leben. Hier haben sie familiären Anschluss und können gleichzeitig ambulant betreut werden. Das Leben in einer Gastfamilie kann Sie auch auf ein späteres eigenständiges Wohnen vorbereiten.
Beispiel: Eine Gastfamilie für Melanie P. aus „Kirche und Leben“
Ist betreutes Wohnen die richtige Wohnform für mich?
Es gibt ganz unterschiedliche Gründe, weshalb Menschen ambulante Betreuung benötigen: Zum Beispiel eine (geistige) Behinderung, eine psychische Krankheit, eine Suchterkrankung oder Pflegebedarf. Am besten lassen Sie sich zu Ihrer individuellen Situation beraten. Für eine erste Orientierung haben wir für Sie die wichtigsten Vorteile und Herausforderungen des betreuten Wohnens zusammengefasst:
Was sind die Vorteile von betreutem Wohnen?
- Sie können im gewohnten Umfeld wohnen bleiben
- Sie bekommen die Unterstützung, die Sie brauchen, um in größtmöglicher Eigenverantwortung ihr Leben so gestalten zu können, wie Sie es möchten.
- Sie können den Ambulanten Dienst, der Sie versorgt, selbst aussuchen.
- Ein Aufenthalt in einer besonderen Wohneinrichtung kann so unter Umständen vermieden werden.
Was sind die Herausforderungen von betreutem Wohnen?
- Manche Menschen möchten vielleicht abwägen, ob sie sich ein Leben in der eignen Wohnung zutrauen oder doch lieber die Sicherheit einer stationären Einrichtung vorziehen. Allerdings wächst die Anzahl an ambulanten Diensten und Angeboten seit Jahren aus gutem Grund: Für die meisten Menschen bedeutet eine Versorgung zuhause mehr Selbstbestimmung und Zufriedenheit.
- Sie sollten grundsätzlich bereit und in der Lage sein, mit der nötigen Unterstützung eigenständig zu leben.
Wie wird betreutes Wohnen finanziert?
In der Regel wird betreutes Wohnen für Menschen mit Behinderung mit Mitteln der Eingliederungshilfe bezahlt. Eingliederungshilfe soll dafür sorgen, dass Menschen mit Behinderung die Hilfe bekommen, die sie benötigen, um selbstbestimmt leben zu können. Eingliederungshilfe müssen Sie schriftlich beantragen. Zuvor sollten Sie sich allerdings grundsätzlich zum Thema beraten lassen.
Wo finde ich Beratung und Angebote in meiner Stadt?
EUTB-Beratungsstellen
EUTB steht für „Ergänzende unabhängige Teilhabeberatung“ . Hier können sich Menschen mit Behinderung kostenfrei beraten lassen: unter anderem zum Thema Wohnen. Die Berater*innen haben oft selbst eine Behinderung und bringen so auch ihre eigener Erfahrung ein. In Deutschland gibt es rund 500 EUTB-Beratungsstellen.
Beratung durch Träger
Auch die Träger von ambulant betreuten Wohnangeboten in Ihrer Stadt oder Gemeinde können Sie zum Thema beraten. Dazu gehören oft große Wohlfahrtverbände wie Caritas, Diakonie oder Deutsches Rotes Kreuz. Aber auch kleinere Vereine oder Initiativen, die betreutes Wohnen anbieten.
In der Adressdatenbank des Familienratgebers können Sie nach Adressen in Ihrer Nähe recherchieren.