Barrierefreiheit
Barrierefreiheit – was bedeutet das eigentlich? Grob lässt es sich in einem Satz fassen: Wenn jeder Mensch Zugang zu allen Lebensbereichen hat. Häuser, Straßen, aber auch die Medien sollten von Menschen mit und ohne Behinderung uneingeschränkt genutzt werden können. So wie Rollstuhlfahrer, die ohne Einschränkungen einkaufen oder Sehbehinderte, die sich beim Ausflug in die Stadt dank Blindenleitsystemen genauso gut zurechtfinden wie beim Surfen im Internet mit modernen Screenreadern.
Eine solche Freiheit im Alltag mit und ohne Behinderungen sehen auch die Behindertengleichstellungsgesetze des Bundes und der Länder vor. Sie bemühen sich darum, die Umwelt für jeden so zu gestalten, dass er sich problemlos im Alltag zurechtfindet.
Ohne Barrieren im Schulalltag
Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Gestaltung von Bildungsorten, die Schüler von klein auf prägen und Inklusion von Anfang an möglich machen können. Wenn Kinder hier lernen, dass Vielfalt normal ist und selbst erleben, wie verschiedenste Behinderungen und Förderschwerpunkte im Unterricht berücksichtigt werden, dann wird dieses Miteinander für sie beim Aufwachsen selbstverständlich.
Backstuben, Museen & Co.
Aber auch neben der Schule gibt es Orte, die die Lebenswelt von Kindern stark beeinflussen können. Anschauliche Beispiele und andere Herangehensweisen des Lernens und Lehrens bieten außerschulische Bildungsorte. Während etwa Schülerlabore, Science Center oder Museen hierbei als pädagogisch vorbereitete außerschulische Lernorte eingeordnet werden, handelt es sich beispielsweise bei Ausflügen in die Backstube der örtlichen Bäckerei um nicht pädagogisch vorbereitete Lernorte.
Obwohl sich diese Beispiele im Hinblick auf die Unterrichtsgestaltung stark unterscheiden, haben sie alle eines gemeinsam: Sie müssen allen Anforderungen an barrierefreie Lernorte gerecht werden, um ein inklusives Lernen zu ermöglichen.
Eine leicht zugängliche Umwelt für Jedermann
Für Lernorte dieser Art setzt sich auch das deutschlandweite Kompetenznetzwerk "Design für Alle" ein. Grundsatz des Netzwerkes ist es, die Alltagswelt so zu gestalten, dass alles für jeden Menschen ohne besondere Erschwernis nutzbar und zugänglich ist. Die gesetzliche Grundlage für die Anwendung des "Design für Alle" ist der Nationale Aktionsplan der Bundesregierung zur Umsetzung der UN Behindertenrechtskonvention.
Gebrauchsfreundlich, anpassbar, am Nutzer und Markt orientiert und gleichzeitig ästhetisch – genau diese fünf Kriterien bilden den Kern des Design für Alle-Praxisleitfadens für Pädagogen, Bildungsakteure und all jene, die sich für eine vielfältige Gesellschaft in allen Bereichen einsetzen.
Herausforderungen mit Mut begegnen
Barrierefreiheit einfach umsetzen? Bildungsträger sollten sich nicht vor der Herausforderung scheuen, das Thema Inklusion und Barrierefreiheit in ihren Schulen oder außerschulischen Bildungsorten anzugehen. Der Bedarf für inklusive Schulen in Deutschland ist groß, genauso wie die Chance, geeignete Lernorte für Kinder und Jugendliche mit verschiedensten Förderbedarfen zu schaffen.
Wie inklusiv ein Lernort ist lässt sich messen an:
- räumlicher/baulicher Barrierefreiheit,
- sprachlicher/kommunikativer Barrierefreiheit,
- digitaler Barrierefreiheit sowie
- analogen Hilfsmitteln.