Bürger*innen-Beteiligung für mehr Inklusion
Bürger*innen-Initiative
Eine Bürgerinitiative ist ein starkes Instrument, um Mitstreiter*innen für eine Sache zu gewinnen und das Anliegen gegenüber Behörden und (politischen) Entscheidungsträgern zu vertreten und durchzusetzen. Besonders gut eignen sich Bürgerinitiativen für ganz konkrete Projekte auf lokaler oder kommunaler Ebene – zum Beispiel, wenn es darum geht, Haltestellen in der Gemeinde barrierefrei zugänglich zu machen, das Netz an Fahrradwegen auszubauen oder Tempolimits im Bereich der örtlichen Schulen durchzusetzen. An eine bestimmte Rechtsform sind sie nicht gebunden; freie Gruppierungen, Vereine, aber auch Stiftungen oder Gesellschaften bürgerlichen Rechts (GbR) können eine Bürgerinitiative sein. Die Rechtsform ist entscheidend dafür, wie die Gründung ablaufen muss. Wer eine Bürgerinitiative als Verein aufsetzen möchte, braucht zum Beispiel mindestens sieben Gründungsmitglieder, muss ein Gründungsprotokoll schreiben und eine Vereinssatzung aufstellen. Am einfachsten ist die Gründung einer freien Gruppe. Dabei kann eine einzelne Person oder eine kleine Gruppe zu einer Gründungsversammlung aufrufen – zum Beispiel über soziale Netzwerke, Flugblätter oder Pressemitteilungen an die lokalen Medien. Im Rahmen der Versammlung werden die Anwesenden dann über das Anliegen informiert und können sich in eine Mitgliederliste eintragen. Sobald die Bürgerinitiative steht, kann die Arbeit richtig losgehen. Viele Initiativen betreiben zum Beispiel intensive Öffentlichkeitsarbeit, führen Unterschriftensammlungen durch, organisieren Kundgebungen oder schieben Bürgerbegehren und Petitionen an.
Ausführliche Informationen rund um die Gründung und die Arbeit von Bürgerinitiativen finden sich in folgendem Buch:
Meike Maser-Plag „Bürgerinitiativen bewegen: Ein Leitfaden für die Praxis“, April 2020, 88 Seiten, oekom-Verlag, ISBN: 978-3962382162
Bürger*innen-Begehren
Petition
Alle Informationen über ePetitionen an den Bundestag sowie das Einreichungsportal finden sich unter: epetitionen.bundestag.de
Welche Regeln für Petitionen in den verschiedenen Bundesländern gelten und wie man sie einreicht, wird auf den Webseiten der Landtage erklärt. Es gibt zahlreiche Nichtregierungsplattformen, über die man openPetitionen erstellen kann. In Deutschland werden change.org und openpetition.de besonders häufig genutzt. Auf ihren Webseiten stehen umfangreiche Informationen rund um die Durchführung und den Umgang mit openPetitionen bereit.