Inhaltsverzeichnis
- Studie zeigt Rückschritte für Inklusion auf dem Arbeitsmarkt
- Studie downloaden oder bestellen
- Fragen zur Studie an Christina Marx, Sprecherin der Aktion Mensch
- Kernergebnisse grafisch aufbereitet
- Fragen zur Studie an Dr. Jörg Lichter, Handelsblatt Research Institut
- Wie Inklusion auf dem Arbeitsmarkt gelingen kann
- Kontakt und weiteres Material zum Thema
Studie zeigt Rückschritte bei Inklusion auf dem Arbeitsmarkt
Zum zwölften Mal hat die Aktion Mensch zusammen mit dem Handelsblatt Research Institute untersucht, ob Inklusion auf dem ersten Arbeitsmarkt vorankommt oder nicht. Die Ergebnisse stehen im neuen Inklusionseine leicht positive Entwicklung zu verzeichnen war, hat sich die Arbeitsmarkt situation für Menschen mit Behinderung 2023 wieder verschlechtert. Sowohl die Arbeitslosen zahlen als auch die Arbeitslosen quote von Menschen mit Schwerbehinderung sind im vergangenen Jahr gestiegen. Besonders problematisch: Immer mehr Unternehmen kommen ihrer gesetzlichen Pflicht, Menschen mit Behinderung zu beschäftigen, nicht nach. Inklusion auf dem Arbeitsmarkt macht also auch 15 Jahre nach Inkrafttreten der UN-Behindertenrechts konvention, in der das Recht auf gleichberechtigte Teilhabe auch auf dem Arbeitsmarkt verankert ist, keine Fortschritte.
barometer Arbeit und beziehen sich auf das Jahr 2023. Im Vergleich zum Jahr 2022, in dem nach dem Ende der Corona-PandemieDas 12. Inklusionsbarometer Arbeit
- Veröffentlicht: 29.11.2024
- 50 Seiten
- 11 Abbildungen
- Dateigröße: 2 MB
Arbeitnehmer*innen mit Behinderung: Von Wirtschaftskrise eingeholt
Grund für diese Entwicklung dürfte die allgemein angespannte wirtschaftliche Lage in 2023 sein, die sich auch negativ auf die Arbeitsmarktsituation von Menschen mit Behinderung ausgewirkt hat. Deren Arbeitslosenquote lag 2023 bei elf Prozent. Zum Vergleich: Die allgemeine Arbeitslosenquote betrug in Deutschland im selben Jahr 5,7 Prozent. Auch die Anzahl der Arbeitslosen mit Behinderung hat sich 2023 leicht erhöht – auf einen Jahresdurchschnitt von 165.725. Verglichen mit 2022 betrug die Steigerung zwar nur etwas mehr als ein Prozent, der Negativtrend setzt sich jedoch in 2024 fort: Im Oktober dieses Jahres liegt die Zahl der Arbeitslosen mit Behinderung bei 177.280, ganze sieben Prozent über dem Vorjahreswert.
Zwar spüren alle Arbeitnehmer*innen in Deutschland die Folgen der Wirtschaftskrise – für Menschen mit Behinderung gehen sie aber mit einem deutlichen Rückschritt in Sachen Chancengerechtigkeit einher.
Einstellungsbereitschaft und damit auch die Beschäftigungsquote sinken weiter
Unternehmen mit 20 Mitarbeiter*innen und mehr sind gesetzlich dazu verpflichtet, mindestens fünf Prozent ihrer Arbeitsplätze an Menschen mit Behinderung zu vergeben. Das sind derzeit rund 179.000 Unternehmen. Weniger als 39 Prozent von ihnen erfüllen diese Fünf-Prozent-Quote vollständig – der niedrigste Wert seit Erscheinen des ersten Inklusionsbarometers im Jahr 2012. Jedes vierte dazu verpflichtete Unternehmen beschäftigt sogar keinen einzigen Menschen mit Behinderung.
Ergebnisse aus der Studie auf einen Blick
Politik nimmt Unternehmen stärker in die Pflicht: Höhere Ausgleichsabgabe
Wer trotz Beschäftigungspflicht keine oder zu wenige Menschen mit Behinderung einstellt, muss eine sogenannte Ausgleichsabgabe zahlen. Mit dem Gesetz zur Förderung eines inklusiven Arbeitsmarkts wurde diese zum 1. Januar 2024 nun fast verdoppelt. Für Arbeitgeber mit mindestens 60 Arbeitsplätzen, die keinen einzigen Menschen mit Schwerbehinderung beschäftigen, gilt seit Januar 2024, dass sie pro nicht besetztem Pflichtarbeitsplatz monatlich 720 Euro zahlen müssen. Bleibt abzuwarten, ob sich die schärfere Sanktionierung positiv auf die Beschäftigungszahl von Menschen mit Behinderung auswirkt.
Unternehmen müssen auch in Phasen des Abschwungs neugeschaffene oder freiwerdende Stellen mit Menschen mit Behinderung besetzen. Dieser Bewusstseinswandel vollzieht sich allerdings noch viel zu langsam und sollte daher von politischen Maßnahmen flankiert werden.
Wie Inklusion auf dem Arbeitsmarkt gelingen kann
Inklusionslotsen für Arbeitgeber
Menschen mit Behinderung einstellen - so gelingt's
Broschüre zu Inklusion als Mittel gegen Fachkräftemangel
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Expertin zum Thema Inklusion in der Arbeitswelt ist bei der Aktion Mensch:
Dagmar Greskamp
Telefon: 0228 20 92 311
dagmar.greskamp@aktion-mensch.de