Das wir gewinnt

Das Buddy-Programm als Chance

Warenkorb (0)
Beim Buddy-Prinzip erleben Schüler*innen eine große Selbstwirksamkeit. Das beobachten Pädagog*innen und andere Expert*innen immer wieder. Kara Zumbrink, Pädagogische Leitung der buddY- und familY-Programme für den außerunterrichtlichen Bereich der Education Y e.V., berichtet im Interview von ihren Erfahrungen und gibt Einblicke in die Programme.

Für welche Bereiche eignet sich das Buddy-Prinzip?

Für uns liegt der Fokus auf Peer Groups, Schüler arbeiten verstärkt mit Schülern zusammen, so gibt es kein Gefälle von Erwachsenen zu Kindern. Dieser Fokus gilt auch für den außerunterrichtlichen Bereich, auch hier kooperieren Schüler mit Schülern. Wichtig ist, dass es eine Lebensweltorientierung gibt, die im Unterricht häufig nicht existiert.

Was kann man mit dem Buddy-Prinzip erreichen?

Wir sehen anhand unserer Rückmeldungen, dass die Kinder eine große Selbstwirksamkeit erleben. Sie merken: ,Ich kann tatsächlich was bewegen, Erwachsene nehmen mich ernst und ich kann mehr Verantwortung für mein Handeln und die Gemeinschaft tragen.‘ Die Kinder übernehmen z.B. Patenschaften innerhalb der Schule. Kürzlich sprach ich mit Schülern einer Grundschule in Braunschweig, wo Drittklässler Patenschaften für die Erstklässler übernommen haben. Wenn die Erstklässler an die Schule kommen, erhalten sie Orientierung und unternehmen gemeinsam Aktionen mit den Paten. Ein wichtiges Thema etwa ist oft die Sauberkeit von Schultoiletten. Die Schüler organisieren sich in Projekten und übernehmen die Verantwortung für etwas Basales wie Schultoiletten. Ein Schulkiosk wäre eine andere Möglichkeit. Diese grundsätzlichen Dinge liegen konkret an ihrer momentanen Lebenswelt.

Was sind die Do's und Dont's bei einer Patenschaft?

Die Do's sind Zu- und Vertrauen in das, was Kinder können.  Ein Don't wäre, wenn Erwachsene den Kinder im Nachhinein Dinge abnehmen, weil sie ungeduldig werden. Die Frage ist vielmehr: Was brauchen die Kinder, damit sie das schaffen?

Was brauchen Kinder, damit sie mit der Methode erfolgreich arbeiten können? Funktioniert diese Methode mit allen Kindern?

Um erfolgreich in einem buddY-Projekt zu arbeiten oder sich anderweitig aktiv und selbstwirksam an der Schule, z.B. in einem Klassenrat, einbringen zu können, brauchen die Kinder

  • Kenntnis von und Erfahrung in Partizipation.
  • Kompetenzen in Kommunikation und Kooperation.

Angepasst an Alter, Fähigkeiten und Bedürfnisse der Kinder kann dieses Prinzip, ggf. reduziert, von allen Kindern getragen werden.

Ein Porträtfoto von Kara Zumbrink.

Kara Zumbrink

Kara Zumbrink, Pädagogische Leitung der buddY- und familY-Programme für den außerunterrichtlichen Bereich der Education Y e.V.

So finden Schüler*innen den richtigen Buddy:

„Die Schulen bewerben sich bei uns für unser buddY-Programm. Sie senden Lehrer*innen in unsere Trainingsgruppen, die wir qualifizieren. Die suchen in ihren Schulen nach geeigneten Schüler*innen. Manchmal gibt es viele Kinder, die Patenschaften übernehmen wollen. Acht- und Neunjährige möchten die Verantwortung für Sechs- und Siebenjährige tragen. Die möglichen Paten müssen sich schriftlich bewerben und ihre Motivation darlegen. Die Lehrkraft und ältere BuddYs, wenn es sie gibt, suchen gemeinsam neue Paten aus."

Weiterführende Quellen rund um das Programm

EDUCATION Y Bildung. Gemeinsam. Gestalten.


Das könnte Sie auch interessieren

Multiprofessionelle Teams

Welche Potentiale und Chancen bietet das gemeinsame Arbeiten in multiprofessionellen Teams?
Eine Lehrerin sitzt mit einem Schüler an einem Tisch im Klassenzimmer und erklärt ihm eine Aufgabe.

Wie wird eine Schule inklusiv?

Im Interview erläutert Schulleiterin Sabine Kreutzer das Schulkonzept ihrer inklusiven Schule.
Ein Mädchen und ein Junge sitzen nebeneinander an einem Tisch in einem Klassenzimmer. Das Mädchen schreibt in ihr Heft, der Junge zeigt mit gehobenen Arm auf.

Inklusion: Pro und Contra

Ein Überblick über die häufigsten Argumente für und gegen Inklusion in der Schule.