Das wir gewinnt

Inklusion an der Schule bedeutet für mich ...

Bitte vervollständigen Sie folgenden Satz … Wir haben die Streitbar-Protagonisten Andrea Schöne und Michael Felten nach dem Dreh gebeten, ihre Gedanken und Meinungen zum Thema schulische Inklusion einmal ganz kurz und knapp zusammen zu fassen.

Ein Mann im höheren Erwachsenenalter sitzt in einem Filmstudio auf einem Hocker

Inklusion an der Schule bedeutet für mich …

… eine stärkere Aufmerksamkeit für die Bedürfnisse jedes einzelnen Schülers.

 

Wenn ich ein Kind mit Behinderung hätte, wäre die Schule meiner Wahl …

… wenn die in meinem Wohnumfeld existierende Förderschule gut aufgestellt wäre und ein inklusives Angebot weit weg, gar nicht vorhanden oder in schlechtem Zustand wäre: dann auf jeden Fall die Förderschule. Wenn ich den Eindruck hätte, dass der Förderbedarf meines Kindes an einer zur Verfügung stehenden inklusiven Schule gedeckt werden könnte, dann dorthin.

 

Schulische Inklusion kann nur gelingen, wenn …

… es mehr Geld im Bildungsbereich gäbe. Es braucht auch bessere Schulung der Lehrer und vor allem braucht es mehr Lehrer.

 

Inklusiver Unterricht am Gymnasium ist …

… nur dann sinnvoll, wenn zielgleich unterrichtet werden kann. Das heißt: Wenn alle Kinder, die in der Klasse zusammen sind, auf das selbe Ziel hin lernen. Dann ist es immer noch schwierig, so einer großen Bandbreite an Unterschiedlichkeiten gerecht zu werden. Aber bei dem anspruchsvollen gymnasialen Lernen funktioniert es nicht, verschiedene Ziele innerhalb einer Klasse anzustreben.

 

Für die soziale Entwicklung der Kinder kann gemeinsames Lernen …

… eine Bereicherung sein, wenn die Bedingungen gut sind. Es kann sehr hemmend oder sogar abschreckend sein, wenn die Bedingungen schlecht sind.

Eine junge, kleinwüchsige Frau sitzt in einem Studio auf einem Hocker

Inklusion in der Schule bedeutet für mich …

… dass alle Kinder die gleichen Chancen auf Bildung haben und jedes Kind individuell gefördert wird, um alle Chancen auch wahrnehmen zu können.

 

Wenn ich ein Kind mit Behinderung hätte, wäre die Schule meiner Wahl …

… die Regelschule. Ich würde mich genauso sehr einsetzen, dass mein Kind auf die Regelschule gehen kann, wie meine Eltern das getan haben. Und ich würde versuchen, meinem Kind das Vorbild zu sein, das ich in meiner Schulzeit nicht hatte.

 

In Zukunft werden Förderschulen …

… immer mehr verschwinden müssen. Denn inklusive Bildung ist ein internationales Lehrkonzept. Es gibt international kaum mehr so selektive Schulsysteme, wie es sie in Deutschland gibt. Und daher sind Förderschulen ein Auslaufmodell.

 

Inklusiver Unterricht am Gymnasium ist …

… dass Schüler*innen wie ich nicht ausgeschlossen werden. Dass ihnen nicht gesagt wird: Du kannst sowieso nur zur Hauptschule gehen.

 

Ohne Barrierefreiheit ist schulische Inklusion …

… bedingt möglich. Es gab die Auswahlfrage: Mehr Personal oder mehr Barrierefreiheit? Für mich wäre beides wichtig. Ich persönlich hätte nicht mehr Personal gebraucht, sondern Rampen, Aufzüge, einen Laptop.  Aber für andere Kinder ist das Personal besonders wichtig. Zum Beispiel für gehörlose Kinder. Diese Kinder brauchen Gebärdensprachdolmetscher*innen.

 

Für die soziale Entwicklung der Kinder ist gemeinsames Lernen …

…  das wichtigste.

Ein Mann in höherem Erwachsenenalter und eine junge, kleinwüchsige Frau sitzen nebeneinander in einem Studio

Willkommen in der Streitbar

Die Streitbar ist eröffnet! Zwei Menschen suchen Streit – und finden echten Dialog.
Blick in ein Klassenzimmer mit älteren Schüler*innen mit und ohne Behinderung

Musterland Italien?

Seit über 40 Jahren wird Inklusion dort in Schulen und Hochschulen gelebt. Was könnte Deutschland von Italien lernen?
Ein leeres Filmstudio mit Hockern, an der Wand das Streitbar-Logo

Wie war's?

Wie fanden die beiden Kandidat*innen das Gespräch? Ihre Eindrücke unmittelbar danach.