Verbandsgemeinde Nieder-Olm

Mit der Initiative Kommune Inklusiv möchte die Verbandsgemeinde Nieder-Olm die Voraussetzungen für und die Umsetzung von Inklusion weiter verbessern. Gerade weil immer mehr Menschen nach Rheinhessen kommen. Sie alle sollen vor Ort uneingeschränkt und vorbehaltslos leben können.

Ganz in der Nähe der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt Mainz liegt die Verbandsgemeinde Nieder-Olm. Sie besteht aus den Ortsgemeinden Essenheim, Jugenheim, Klein-Winterheim, Ober-Olm, Sörgenloch, Stadecken-Elsheim, Zornheim und der Stadt Nieder-Olm. Die beschauliche Gegend rund um die Gemeinden gehört zur Region Rheinhessen und ist vor allem für ihren guten Wein und die Fassenacht berühmt.

In der Verbandsgemeinde ist ein Beirat für Menschen mit Behinderung aktiv. Gemeinsam mit der kommunalen Verwaltung engagiert er sich seit 2010 für das Thema Inklusion. Im gleichen Jahr zeichnete das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend die Verbandsgemeinde Nieder-Olm sogar als "Ort der Vielfalt" aus. Denn die Verbandsgemeinde hat schon Einiges erreicht. 

Die Beschäftigungsquote von Menschen mit Behinderung ist hier zum Beispiel in den letzten Jahren gestiegen. Außerdem verschickt die Verwaltung der Verbandsgemeinde wichtige Schreiben inzwischen auch in Leichter Sprache. Amtssprache ist oftmals schwer zu verstehen – nicht nur für Menschen mit Lernschwierigkeiten oder geringen Sprachkenntnissen.

Kontakt

Projekt-Koordinatorin Nina Helmus

Telefon: 06136 - 69-12186

E-Mail: nina.helmus@vg-nieder-olm.de

Die Zielgruppen und Ziele

Inklusion betrifft qua Definition immer alle Menschen. Trotzdem sollen die Bedarfe von Menschen mit Behinderung, Menschen über 60 Jahren und Geflüchteten besondere Beachtung finden. Denn das sind die Zielgruppen, denen sich Kommune Inklusiv Verbandsgemeinde Nieder-Olm in den nächsten Jahren verschreibt. KINO hat dazu bereits den Bildungstreff aufbauen können.

Er eröffnet vor allem Menschen mit Lernschwierigkeiten verschiedenste Angebote: den Rechen-Treff, den Lese- und Schreib-Treff sowie eine Apothekersprechstunde. Hier üben die Teilnehmenden Rechnen, Lesen, Schreiben und lassen sich schwierige Beipackzettel erklären. Daneben soll in Arztpraxen zu Gesundheitsthemen bald Material in gut verständlicher Sprache ausliegen.

Ein weiteres Ziel besteht darin, mehr Freizeit-Assistent*innen zu vermitteln und mehr barrierefreie sowie aufsuchende Freizeitangebote zu ermöglichen. Ein Tandem-Programm erleichtert Menschen mit Behinderung und Geflüchteten außerdem künftig den Eintritt in den ersten Arbeitsmarkt und unterstützt sie nach Antritt der Stelle.

Die Vision

Porträt von Gracia Schade, eine Frau mit kurzen blonden Haaren und Brille.

Inklusion bedeutet, dass jeder sein Leben selbst gestalten kann und dabei Respekt, Wertschätzung und Offenheit erfährt. Meine Vision ist, dass in der Verbandsgemeinde Nieder-Olm alle Menschen selbstverständlich miteinander leben. Menschen jeden Alters, Menschen mit Behinderung, Menschen mit Migrationshintergrund und Flüchtlinge.

Gracia Schade ist Vorsitzende des Beirates für Menschen mit Behinderung der Verbandsgemeinde Nieder-Olm und Behindertenbeauftragte des Landkreises Mainz-Bingen. Bis Ende 2021 war sie Koordinatorin von Kommune Inklusiv Verbandsgemeinde Nieder-Olm.

Mitmachen

Es gibt viele Möglichkeiten, Teil der Initiative Kommune Inklusiv Verbandsgemeinde Nieder-Olm zu werden:

  • die kostenlosen Angebote nutzen
  • die Angebote ehrenamtlich unterstützen
  • die Angebote weiterempfehlen
  • in einer oder mehreren Arbeitsgruppen mitarbeiten
  • Kommune Inklusiv finanziell unterstützen

Sie leben in der Verbandsgemeinde Nieder-Olm und möchten die Initiative Kommune Inklusiv unterstützen? Wenden Sie sich direkt per E-Mail an die Koordinatorin Gracia Schade. 

Die freien Stellen für Ehrenamtliche bei Kommune Inklusiv VG-Nieder-Olm finden Sie auch bei Letsact .

Interview mit Ingrid König

Ingrid König ist im Seniorenbeirat der Verbandsgemeinde Nieder-Olm aktiv, der vor Ort die Interessen der älteren Bevölkerung vertritt. Auf der Tagung „Kommunen werden inklusiv“ am 28. Februar und 1. März 2018 zog sie nach einem Jahr Projektlaufzeit ein erstes Resümee.

Interview mit Bertolt Meyer

Es Menschen mit Behinderung und Geflüchteten zu erleichtern, in den ersten Arbeitsmarkt einzutreten, ist eines der erklärten Ziele von Kommune Inklusiv Verbandsgemeinde Nieder-Olm. Bertolt Meyer, Professor für Psychologie an der Technischen Universität Chemnitz, erklärt, wie Vielfalt und Diversität die Arbeitswelt bereichern.

Das Netzwerk in der Verbandsgemeinde Nieder-Olm

In jeder Modellkommune gibt es die sogenannte Steuerungsgruppe. Sie bildet das Herzstück des Inklusions-Netzwerks . Das Gremium der Verbandsgemeinde Nieder-Olm besteht aus 13 Vertreter*innen verschiedener ortsansässiger Institutionen, Vereine und Organisationen, die sich alle zwei Monate treffen, um Kommune Inklusiv gemeinsam weiterzuentwickeln.

Hier gibt es mehr Informationen über die Aufgaben der Steuerungsgruppe.

Die Steuerungsgruppe erarbeitet Strukturen, bringt neue Ideen sowie Expertenwissen in das Projekt ein und trifft Entscheidungen. Im partizipativen Sinne sind auch Menschen aus den Zielgruppen vertreten. Neben der Steuerungsgruppe kommen zeitlich versetzt auch die Arbeitsgruppen der Verbandsgemeinde Nieder-Olm alle zwei Monate zusammen. Sie sind eher inhaltlich ausgerichtet.

Klicken Sie sich durch die Leiste und lernen Sie die Mitglieder der Nieder-Olmer Steuerungsgruppe kennen!

Nieder-Olm im Netz

Bleiben Sie auf Facebook oder der projekteigenen Webseite immer auf dem Laufenden über Kommune Inklusiv Verbandsgemeinde Nieder-Olm!

Das Netzwerk

Das Team von Kommune Inklusiv in der Verbandsgemeinde Nieder-Olm
Das Team von Kommune Inklusiv (von links nach rechts): Ute Schwarz-Presber, Tamara Dell, Gerlinde Busch, Andreas Cezanne 

Gerlinde Busch

Die studierte Erziehungswissenschaftlerin ist seit Mai 2022 Projektkoordinatorin bei Kommune Inklusiv. Außerdem leitet sie das Zentrum für Selbstbestimmtes Leben in Mainz (ZSL). Seit den achtziger Jahren engagiert sie sich für Inklusion. Sie verbrachte einige Jahre in den USA, wo sie eine Ausbildung zur Peer Counselorin machte. Peer Counseling ist die Beratung für Menschen mit Behinderung oder Menschen in einer schwierigen Lebenslage durch Menschen, die in einer ähnlichen Situation sind. Bevor Gerlinde Busch die Koordination von Kommune Inklusiv übernahm, leitete sie die ergänzende unabhängige Teilhabeberatung des ZSL.

 

Ute Schwarz-Presber

Die gelernte Erzieherin, Sozialpädagogin und Personalfachkauffrau arbeitet seit 2018 beim ZSL. Davor war sie viele Jahre im Personalbereich einer Wiesbadener Kommunikationsagentur tätig. Sie teilt sich die Projektkoordination von Kommune Inklusiv mit Gerlinde Busch und ist Assistentin der ZSL-Geschäftsführung.

 

Tamara Dell

Tamara Dell ist bei Kommune Inklusiv für die Organisation des Bildungstreffs Känguru für Menschen mit Lernschwierigkeiten verantwortlich. Seit 2019 arbeitet sie beim ZSL im Bereich Empfang: Sie begrüßt Besucher*innen, unterstützt bei Veranstaltungen, übernimmt Telefon- und Postdienst sowie Bestellungen. Zuvor arbeitete sie in der Rheinhessen-Werkstatt der Nieder-Ramstädter Diakonie.

 

Andreas Cezanne

Der Sozialpädagoge unterstützt Kommune Inklusiv vier Stunden pro Woche: Im Bildungstreff Känguru führt er einen Englischkurs für Menschen mit Lernschwierigkeiten durch. Außerdem engagiert er sich im Bereich des inklusiven Sports. Während des Studiums war Andreas Cezanne fünf Jahre lang als Behindertensportleiter aktiv. Derzeit arbeitet er als Familienhelfer und Erziehungsbeistand in der Kinder- und Jugendarbeit.

Das Zentrum für selbstbestimmtes Leben behinderter Menschen Mainz e.V.  (ZSL) ist Träger des Projekts Kommune Inklusiv und eine Beratungsstelle und Interessenvertretung für Menschen mit Behinderung. Seit 1993 unterstützt es sie, ein eigenverantwortliches Leben zu führen. Dabei arbeitet es unabhängig, behinderungsübergreifend und menschenrechtsorientiert. Auch die Bewerbung für Kommune Inklusiv ging vom ZSL aus – sie wurde seinerzeit von der damaligen Geschäftsführerin und heutigen Projekt-Koordinatorin Gracia Schade eingereicht.

Gesellschaft für ambulante und stationäre Altenhilfe

Die gemeinnützige Gesellschaft für ambulante und stationäre Altenhilfe (GFA mbH) ist ein Sozialunternehmen. Als Organisation des Gesundheitswesens erbringt sie Dienstleistungen mit Menschen für Menschen. In der Verbandsgemeinde Nieder-Olm betreibt die GFA eine stationäre Einrichtung der Altenhilfe mit rund 100 Plätzen. Außerdem verfügt sie an zwei Standorten über betreute Wohnanlagen mit insgesamt knapp 50 Appartements.


das logo der lag selbsthilfe

Landesantidiskriminierungsstelle

Benachteiligung hat viele Gesichter - und kann prinzipiell jeden treffen. Die Antidiskriminierungsstelle des Bundeslandes Rheinland-Pfalz  hat es sich zur Aufgabe gemacht, sie gar nicht erst entstehen zu lassen. Um Benachteiligung schon an der Wurzel entgegenzuwirken, informiert sie, klärt auf und baut Vorurteile ab. Daneben erklärt sie Menschen, die Diskriminierung erleben, ihre Rechte und unterstützt sie dabei, sich zu wehren. Die Landesantidiskriminierungsstelle gehört zum rheinland-pfälzischen Ministerium für Familie, Frauen, Jugend, Integration und Verbraucherschutz.

Viele Menschen sitzen an einem großen Tisch

Beirat für Menschen mit Behinderung

Der Beirat für Menschen mit Behinderung  der Verbandsgemeinde Nieder-Olm wurde 2010 gegründet und besteht aus acht Bürger*innen mit Behinderung sowie Vertreter*innen verschiedener Institutionen, Gruppen und Parteien. Als Interessenvertretung berät und unterstützt er Gremien wie den Verbandsgemeinderat oder die Verwaltung. Auch den einzelnen Ortsgemeinden steht er in allen Belangen, die Menschen mit Behinderung betreffen, beratend zur Seite. Egal, ob es um Bildung, Arbeit, Wohnen, Freizeit, Kultur oder Mobilität geht.

Logo der in.betrieb Gesellschaft für Teilhabe und Integration

in.betrieb Standort Nieder-Olm

Die in.betrieb gGmbH  Gesellschaft für Teilhabe und Integration ist ein Unternehmen für Menschen mit Behinderung. Sie eröffnet mehr als 630 Menschen Zugang zu Bildung und Arbeit. Denn nur wenn dieser gegeben ist, sind Selbstbestimmung und gesellschaftliche Teilhabe überhaupt möglich. Dabei loten in.betrieb und die Menschen mit Behinderung stets gemeinsam das richtige Gleichgewicht aus Forderung und Förderung, Selbstständigkeit und Unterstützung aus.

Logo der Gesellschaft für psychosoziale Einrichtungen

Gesellschaft für psychosoziale Einrichtungen

Als Sozialunternehmen möchte die Gesellschaft für psychosoziale Einrichtungen  gGmbH jedem Menschen die Chance geben, ein möglichst selbstbestimmtes Leben zu führen und den Alltag eigenständig zu bestreiten. Ihr zentrales Ziel besteht darin, Menschen mit psychischer Erkrankung oder Behinderung eine gute Basis hierfür zu legen. Dazu bietet die gpe ihnen verschiedenste Möglichkeiten der Qualifizierung, Beschäftigung und Inklusion. 

Logo der Selbsthilfe Rheinland-Pfalz

Landesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe Behinderter

Die LAG Selbsthilfe Behinderter Rheinland-Pfalz e.V.  ist eine Interessenvertretung für Menschen mit Behinderung und chronischer Erkrankung. Seit 30 Jahren setzt sie sich in der Region für ihre Gleichstellung, Selbstbestimmung und gesellschaftliche Teilhabe ein. Insgesamt schließen sich in der Landesarbeitsgemeinschaft aktuell 53 Selbsthilfeverbände und -gruppen mit über 50.000 beeinträchtigten Menschen sowie deren Angehörige zusammen.

Eine Frau und ein Mann spielen Rollstuhlbasketball

Landessportbund Rheinland-Pfalz

Der Landessportbund Rheinland-Pfalz  ist die rheinland-pfälzische Dachorganisation des Sports, in der sich mehr als 6.300 Vereine und 1,5 Millionen Menschen zusammenschließen. Die Arbeitsgruppe „Inklusion im Sport“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Sport landesweit inklusiver  zu gestalten. Alle Menschen sollen nach ihren individuellen Wünschen und Voraussetzungen ein passendes Bewegungs-, Spiel- und Sportangebot wählen sowie selbstbestimmt und gleichberechtigt daran teilhaben können. Hierfür entwickelt der organisierte Sport Maßnahmen, sensibilisiert für das Thema Inklusion und begleitet inklusive Prozesse.
LOgo der Lebenshilfe Mainz-Bingen

Lebenshilfe Rheinland-Pfalz und Lebenshilfe Mainz-Bingen

Die Lebenshilfe ist eine Interessenvertretung für Menschen mit geistiger Behinderung und deren Angehörige. Ihr erklärtes Ziel besteht darin, das Leben von Menschen mit geistiger Behinderung zu verbessern und sie an der Gesellschaft teilhaben zu lassen. Pro Bundesland hat die Lebenshilfe einen Landesverband. Der Landesverband Rheinland-Pfalz der Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung e.V.   wurde 1963 gegründet und gliedert sich in 30 Orts- und Kreisvereinigungen mit über 8.000 Mitgliedern. In der Region Mainz unterhält die Lebenshilfe Mainz-Bingen e.V.   einen integrativen Kindergarten, eine Seniorentagesstätte, mehrere Unterkünfte sowie einen Ambulanten und einen familienentlastenden Dienst.

Logo der Ortsgemeinden Jugenheim und Ober-Olm

Jugenheim und Ober-Olm

Die Ortsgemeinden Jugenheim  und Ober-Olm  sind zwei der insgesamt acht Ortsgemeinden, die zur Verbandsgemeinde Nieder-Olm gehören. Sie haben je eine eigene Vertretung in die Steuerungsgruppe von Kommune Inklusiv entsandt, die sich besonders für das Thema Inklusion engagiert. Jugenheim zählt knapp 1.700 Einwohner*innen, Ober-Olm 4.700.

nieder ramstädter diakonie logo

Stiftung Nieder-Ramstädter Diakonie

1898 als „Anstalt für Epileptische in Hessen“ gegründet, ist die Stiftung Nieder-Ramstädter Diakonie  heute ein gemeinnütziger Träger der Behinderten-, Jugend- und Altenhilfe in Hessen und Rheinland-Pfalz. Sie konzentriert sich längst nicht mehr nur auf an Epilepsie Erkrankte, sondern bietet allen Menschen mit körperlicher oder geistiger Behinderung Unterstützung. So unterhält sie mehrere Wohn- und Werkstätten und koordiniert ambulante sowie Familien unterstützende Dienste. Daneben hat die NRD ein vielseitiges Weiterbildungs- und Beratungsangebot.

Logo der Verbandsgemeinde Nieder-Olm

Verbandsgemeinde Nieder-Olm

Dem Verbandsgemeinden-Bürgermeister Ralph Spiegler ist Inklusion ein wichtiges Anliegen. Bereits im Herbst 2011 ließ er einen Aktionsplan zur Umsetzung der UN- Behindertenrechtskonvention erstellen. Dieser Aktionsplan war der erste Aktionsplan zu Inklusion in einer rheinland-pfälzischen Verbandsgemeinde überhaupt. Daneben setzt sich die Verwaltung in Nieder-Olm  gemeinsam mit dem Beirat für Menschen mit Behinderung und dem Seniorenbeirat für Vielfalt ein. Der Seniorenbeirat  nimmt die Interessen der älteren Einwohner*innen innerhalb der Verbandsgemeinde wahr und berät die Organe der Gemeinden und der Verbandsgemeinde in allen sie betreffenden Belangen.

Neues aus der Verbandsgemeinde Nieder-Olm