VG Nieder-Olm: Bewusstsein für Barrierefreiheit gestärkt

Drei Frauen an einem Schreibtisch

Das Wissenschaftsteam von Kommune Inklusiv machte im Rahmen der Planung eine Sozialraumbegehung. Das heißt: Die Forscher*innen haben sich vor Ort umgeschaut, auf welche Barrieren und Teilhabebeschränkungen sie stoßen. Sie sind durchs Viertel gelaufen und mit verschiedenen Verkehrsmitteln gefahren. Sie haben öffentliche Einrichtungen wie Rathaus, Gemeindehalle, Sportplätze, Cafés und Restaurants besucht. Sie haben eingekauft und Freizeitangebote wie Kinos, Sportveranstaltungen und Museen besichtigt. Zusätzlich haben die Forscher*innen die Menschen vor Ort befragt, was für sie Barrierefreiheit bedeutet und wie wichtig ihnen Inklusion ist.

Aktion 30 Tage – 30 Barrieren

Für eine der Modellkommunen, die Verbandsgemeinde Nieder-Olm, kam als Ergebnis dieser Untersuchung heraus: Die technisch-bauliche Barrierefreiheit ist nicht das vorwiegende Problem. Sondern: Es fehlt den Menschen an Bewusstsein für Barrierefreiheit.
 

Eine Frau mit dunkelblonden kurzen Haaren und Brille blickt von ihrer Arbeit am Tisch auf in die Kamera

Die damalige Projektkoordinatorin Gracia Schade kam durch diese Erkenntnis auf eine Idee: Sie plante die Aktion „30 Tage, 30 Barrieren“. Bei Facebook veröffentlichte sie jeden Tag ein Foto mit einer ganz konkreten Barriere innerhalb der Verbandsgemeinde: zum Beispiel ein hoher Bordstein am Behindertenparkplatz, eine zugeparkte Rampe oder eine schlecht erkennbare Beschilderung am Rathaus. Außerdem erklärte sie in jedem Facebook-Post, warum das eine Barriere ist und was verbessert werden sollte.

Durch die Aktion konnte Gracia Schade das Bewusstsein der Menschen für Barrieren schärfen. Mit den Bürgermeister*innen hat sie sich nach der Aktion darauf verständigt, dass Seiten-Eingänge besser beschildert werden.