Bilanz nach einem halben Jahr „Schneverdingen Inklusiv“ 

Schneverdingen, Februar 2024

Mit Ende von Kommune Inklusiv hat „Schneverdingen Inklusiv“ die Arbeit aufgenommen: Seit Juli 2023 kümmert sich eine hauptamtliche Stelle für Teilhabe bei der Lebenshilfe Soltau um die Inklusionsarbeit in Schneverdingen, finanziert durch die Stadt. 

Die ehemalige Kommune Inklusiv-Koordinatorin Ulrike Schloo teilt sich die neu geschaffene Stelle mit der früheren Projekt-Assistenz Miriam Schröder, die dem Inklusions-Team damit ebenfalls erhalten bleibt. Jessica Bleifuß ist nicht mehr als Koordinatorin dabei. Sie arbeitet nun als Referentin für Unternehmenskommunikation bei der Lebenshilfe Soltau und unterstützt das Inklusions-Team weiterhin punktuell bei der Öffentlichkeitsarbeit.

 

Das große Ganze im Blick

Durch den Wegfall von Jessica Bleifuß’ Stelle stehen insgesamt weniger hauptamtliche Stunden für die Inklusions-Arbeit zur Verfügung. „Die Arbeit hat sich auch verändert, weil der Fokus nicht mehr auf einzelnen Projekten liegt. Wir haben mehr das große Ganze im Blick“, erklärt Miriam Schröder. Ulrike Schloo führt aus: „Es herrscht weniger Druck, viele Dinge gleichzeitig umzusetzen. Wir haben mehr Raum zu schauen, wer im Netzwerk Arbeit übernehmen kann. Darauf sind wir auch angewiesen.“ 

Ulrike Schloo und Miriam Schröder
Ulrike Schloo und Miriam Schröder
Eingang mit Glastüren in das Gebäude "FreiRaum"

Nah an den Bürger*innen

Eine große Veränderung für Schneverdingen Inklusiv ist der Ortswechsel: Die Mitarbeiterinnen sitzen nicht mehr - wie noch zu Kommune Inklusiv-Zeiten - im Rathaus, sondern im freiRaum. Dadurch können sie besonders nah an den Bürger*innen sein: Denn der barrierefreie freiRraum befindet sich im Zentrum der Stadt, neben dem Wochenmarkt. 

„Wir werden hier viel mehr gesehen und sind näher an den Bürger*innen“, berichtet Ulrike Schloo. „Die Menschen kommen mit unterschiedlichsten Anliegen. Manche landen zufällig hier.“

Kurze Wege zu den Kooperations-Partner*innen

Die zentrale Lage hat außerdem den Vorteil, dass die Zusammenarbeit mit manchen Partner*innen schneller und einfacher geworden ist. So teilen sich Ulrike Schloo und Miriam Schröder die Räume mit der Freiwilligenagentur. Das Stadtmarketing sitzt direkt in der Touristeninformation nebenan. Das ist praktisch, weil die Teilhabe-Stelle alle größeren Planungen zusammen mit Freiwilligenagentur, Stadtmarketing und dem Mehrgenerationenhaus macht. 

Teilhabebeirat ist in Arbeit

Das Team von Schneverdingen Inklusiv konzentriert sich 2024 auf das Einrichten eines Teilhabebeirats. Der soll künftig beispielsweise Verwaltung und Politik zu Inklusion beraten. Eine Projektgruppe hat in mehreren Treffen Voraussetzungen, Ziele und Aufgaben diskutiert. Als nächstes will sie ihren Planungsstand der Verwaltung und Politik vorstellen. Die Projektgruppe besteht vor allem aus ehemaligen Mitgliedern der Steuerungsgruppe.

Kultur- und Gemeinschaftsaktionen, Beratung für Kommunen aus der Region

Auch wenn das Team von Schneverdingen Inklusiv zurzeit mehr mit struktureller Arbeit befasst ist, gibt es vor Ort weiterhin konkrete Angebote: 2024 werden die Aktion „Schneverdingen räumt auf “ und die Kooperation mit dem Kulturverein fortgesetzt.

Gemeinsam mit dem Netzwerk Senior*innen und Teilhabe engagiert sich das Inklusions-Team dafür, Einsamkeit im Alter zu verhindern. Ein Faltblatt fasst Freizeitangebote zusammen, bei dem ältere Menschen Gesellschaft finden können. Pflegedienste, Mediziner*innen und Apotheken kümmern sich darum, die Faltblätter zu verteilen.

Bei der „Kommunalen Teilhabeberatung “ berät Schneverdingen Inklusiv Kommunen aus der Region, die inklusiver werden möchten. Sie unterstützen etwa bei der Entwicklung eines Netzwerks oder geben Tipps, wie sich vor Ort ein Bewusstsein für Teilhabe schaffen lässt.

 

Schneverdingen ist zum Vorbild für andere Kommunen geworden

Nach Ende der Initiative Kommune Inklusiv kämen allerdings auch weiterhin viele überregionale Anfragen. Kommunen und soziale Träger bäten um Beratung und Erfahrungsaustausch, erzählen Ulrike Schloo und Miriam Schröder. Sie möchten sich beispielsweise den freiRaum als Begegnungsort ansehen oder sich über das Bilderbuchkino informieren.  

Fragt eine Kommune oder ein Träger an, berichtet das Inklusions-Team meist in einer Videokonferenz über die Entwicklung in Schneverdingen. Für Telefonate zu konkreten Anliegen steht das Team ebenfalls zur Verfügung. Die Mitarbeiterinnen achten aber darauf, das Ganze in einem angemessenen Rahmen zu halten: „Erfahrungen als Modellkommune weiterzugeben hat im Laufe der Jahre immer mehr Zeit beansprucht“, so Ulrike Schloo. „Das macht uns stolz. Wir müssen aber auch auf unsere Ressourcen schauen. Wir müssen eine Balance finden zwischen unserer Modell-Rolle und der praktischen Umsetzung von Inklusion bei uns in der Region.“


Im Januar 2024 hat Mara Kluge die Elternzeitvertretung für Miriam Schröder übernommen.

 

 

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