Hauptamtliche Stelle für Teilhabe führt Ziele von Kommune Inklusiv fort
Schneverdingen, Mai 2023
Am 30. Juni 2023 endet die Initiative Kommune Inklusiv in Schneverdingen. Wie es danach in Sachen Inklusion vor Ort weitergeht, steht fest: Ab dem 1. Juli wird eine hauptamtliche Vollzeitstelle für Teilhabe das Erreichte sichern und Schneverdingen immer weiter voranbringen auf ihrem Weg zu einer inklusiven Kommune.
Der Weg zur Stelle für Teilhabe
Die Netzwerk-Koordinatorinnen Jessica Bleifuß und Ulrike Schloo hatten sich frühzeitig mit dem Thema Verstetigung auseinandergesetzt. „Wir haben gut zwei Jahre intensiv gearbeitet, um die Stelle für Teilhabe zu verwirklichen“, berichtet Ulrike Schloo. Das Thema sei nach der Projekthalbzeit im Jahr 2021 zunehmend in den Mittelpunkt gerückt. Das Kommune Inklusiv-Team ging die Verstetigung in mehreren Schritten an.
Schritt 1 – Aufgaben-Analyse
Zunächst analysierten die Koordinatorinnen gemeinsam mit der Steuerungsgruppe, welche Aufgaben im Netzwerk anfallen, wie zeitaufwändig sie sind und wer sich darum kümmert. Gemeinsam kamen sie zu dem Ergebnis, dass auch künftig eine volle Stelle für die Inklusionsarbeit vor Ort unverzichtbar ist. Das Team von Kommune Inklusiv gab ihre detaillierte Analyse an die Stadtverwaltung weiter.
Schritt 2 – Politiker*innen für das Thema gewinnen
Ein zweiter wichtiger Schritt bestand im Austausch mit den politischen Parteien. Die Koordinatorinnen luden unter anderem im Vorfeld der Kommunalwahlen 2021 Vertreter*innen von SPD, CDU, FDP, Grüne und Schneverdinger Wählergemeinschaft in ihren Podcast. „Wir haben den Wahlkampf genutzt, um mit allen Parteien über das Thema Teilhabe in Schneverdingen zu reden“, erklärt Ulrike Schloo. „Wir haben ihnen mit dem Podcast eine Bühne dafür gegeben. Und tatsächlich waren alle der Meinung, dass ein Hauptamt für Teilhabe wichtig ist.“
Schritt 3 – Nach Beschluss in der Stadtverwaltung: Kooperationsvertrag verhandeln
Erfolg dieses Vorgehens: Ende November 2022 stimmte der Rat der Stadt Schneverdingen dafür, die Stelle für Teilhabe einzurichten. Der nächste Schritt ist, dass Stadt und Lebenshilfe einen Kooperationsvertrag aufsetzen. Den verhandeln sie derzeit. In diesem Vertrag steht zum Beispiel, was die Aufgaben der Stelle für Teilhabe sein werden und mit welchen politischen Gremien sie sich austauschen wird.
Was Kommune Inklusiv vor Ort verändert hat
Dass es weiterhin ein Hauptamt für Inklusion geben wird, ist ein großer Erfolg für Kommune Inklusiv Schneverdingen. Ein weiterer Erfolg ist, dass sich viele Angebote etabliert haben, die im Rahmen von Kommune Inklusiv entstanden sind. So vermittelt beispielsweise die Freiwilligenagentur Menschen, die sich engagieren wollen, an Vereine, die Ehrenamtliche suchen. Auch können die Menschen vor Ort das barrierefreie Raumangebot freiRaum weiter für Veranstaltungen oder Treffen nutzen.
Was die Initiative außerdem vor Ort bewirkt hat:
Nach fünf Jahren Projektlaufzeit sei das Thema Inklusion im allgemeinen Bewusstsein der Schneverdinger angekommen und habe viele Anhänger*innen gewonnen, so Ulrike Schloo. Der Begriff sei heute auch klarer und positiver besetzt als zuvor. Anfangs hätten viele Menschen Inklusion vor allem mit dem Bereich Bildung, Schule und Kindergarten verknüpft und auf Menschen mit Behinderung bezogen.
Jessica Bleifuß betont, dass der Projekterfolg auch vielen Entscheidungsträger*innen zu verdanken ist. „Wir haben Glück, dass Menschen mit großem Einfluss dabei geblieben sind und das mit Herzblut. Es klappt eben nur, wenn auch Menschen in wichtigen Positionen dahinter stehen und das Thema engagiert weitertragen.“