Die Menschen begleiten
Schneverdingen, November 2020
Die Inklusionsmacher*innen von Kommune Inklusiv begleiten die Menschen so gut es geht durch diese schwierige Zeit. Sie haben sich dazu vor allem das Thema Selbstfürsorge auf die Fahnen geschrieben: In Zusammenarbeit mit dem TV Jahn sind verschiedene Videos entstanden: Yoga-Einheiten unterstützen die Menschen genauso wie Anleitungen zur Achtsamkeit.
Das inklusive Bilderbuchkino
Auch für Kinder wollten die Koordinatorinnen Jessica Bleifuß und Ulrike Schloo ein Video-Angebot schaffen. Denn sie waren diejenigen, die nach dem ersten Lockdown am längsten zu Hause bleiben mussten. Mehr oder weniger bekannte Menschen aus Schneverdingen lesen ihnen deshalb im Bilderbuchkino inklusive Geschichten vor.
Zum Beispiel die Heidekönigin Johanna oder die Bürgermeisterin Meike Moog-Steffens. „Wir sprechen gezielt Leute an, von denen wir es schön fänden, wenn sie lesen würden“, erklärt Koordinatorin Jessica Bleifuß. „Es kommen aber auch die ersten Leute auf uns zu, die von sich aus etwas lesen wollen. Das freut uns natürlich sehr! Man merkt, wie das Format Aufmerksamkeit gewinnt und in die Breite getragen wird.“
Neue Online-Angebote
Nicht nur fürs Auge, auch fürs Ohr hat Kommune Inklusiv Schneverdingen sich etwas überlegt: Im Podcast sprechen die Koordinatorinnen über Nachbarschaftshilfe, Einfache und Leichte Sprache oder digitale Barrierefreiheit. Gerade die ist in den letzten Monaten noch dringlicher geworden als sie ohnehin schon war. Denn durch Corona haben sich insbesondere die Bereiche Arbeit und Bildung ins Digitale verlagert.
Passend dazu wurden online auf der Projekt-Webseite viele wertvolle Informationen zusammengetragen. Unter Listen, die helfen stehen Vorlagen bereit, um sich den Tag, die Arbeit oder das Lernen zu strukturieren, wenn man Gefahr läuft, sich zu verlieren. Die Kontaktliste motiviert, Menschen anzurufen, mit dem man lange nicht gesprochen hat. Die Rubrik Freizeittipps sammelt Aktivitäten, denen sich trotz Ausgangssperre nachgehen lässt.
Insgesamt möchten die Inklusionsmacher*innen vor Ort so unterstützen, das Leben trotz Einschränkungen zu genießen. In sich zu ruhen und gleichzeitig trotz reduzierter Kontakte mit anderen verbunden zu bleiben. Und sie wagen sogar die Frage: Was möchte ich nach Corona unbedingt machen?
Sanfter Arbeitseinstieg
Jessica Bleifuß ist mitten in der Zeit der Einschränkungen zu Kommune Inklusiv gestoßen: „Nach sieben Jahren Familienzeit war es ein sanfter Wiedereinstieg ins Berufsleben. Dass ich nicht so viel mit Kinderbetreuung und anderen Dingen jonglieren musste, hat mich entlastet. Corona hat uns aber natürlich auch vor Herausforderungen gestellt.“
So fanden die ersten Team-Sitzungen ausschließlich virtuell per Zoom statt. Das persönliche Kennenlernen und das Zusammenwachsen hätten entsprechend länger gedauert. Der tägliche Austausch in einem Büro habe gefehlt. „Unter den gegebenen Bedingungen hat die Einarbeitung sehr gut geklappt. Ulrike hat einen tollen Job gemacht“, so Jessica Bleifuß.
Nach einigen virtuellen Sitzungen trafen sich die Arbeitsgruppen im September wieder live. Angesichts der November-Beschränkungen sieht es damit erst einmal wieder mau aus. Aber auch mit Einschränkungen kann man sich für Inklusion einsetzen – und sei es nur im Kleinen. Hören Sie doch zum Beispiel einen Podcast – vielleicht über Einfache Sprache oder digitale Barrierefreiheit!