Die Musikerin: Felicitas Keefer
Erlangen, Oktober 2020
„Schon lange gehört Kreativität zu meinem Alltag. Ich singe seit ich klein bin. Ich habe ein musisches Gymnasium besucht, Gesangsunterricht genommen, in verschiedenen Musical-Produktionen mitgewirkt und später unter anderem Theaterwissenschaft studiert. Auch als Projektleiterin arbeite ich oft kreativ. Meine Aufgaben sind sehr abwechslungsreich: Neben der Teamführung entwickle ich gemeinsam mit meinen Kolleg*innen Konzepte, gestalte Material für unsere Öffentlichkeitsarbeit oder moderiere Veranstaltungen.
Kreativität spielt in meinem Leben aber trotzdem eine eigene Rolle. Denn mittlerweile habe ich mir ein zweites Standbein mit meiner Musik aufgebaut. Das bereitet mir sehr viel Freude und gibt mir einen Ausgleich zu meinem sonstigen Alltag. Mit meiner Musik kann ich Dinge verarbeiten, die mich beschäftigen. Und manchmal nicht nur mich, sondern auch andere Menschen glücklich machen. Ich liebe es, mich von Klängen tragen zu lassen. Und wenn ich singe, bin ich so sehr im Moment, dass ich alles um mich herum vergesse. Das ist ein wundervoller Zustand. Diese Magie mit anderen zu teilen, empfinde ich als großes Geschenk.
Musik ist mit seiner verbindenden Wirkung höchst inklusiv. Meine beiden Wirkungsbereiche ergänzen sich also wunderbar. Generell glaube ich, dass jede Form der Kunst Inklusion beflügeln kann. Schließlich schlummert in jedem und jeder von uns eine kreative Kraft. Indem wir uns künstlerisch ausdrücken, lernen wir einerseits uns selbst besser kennen. Und gleichzeitig nehmen wir auch Kontakt zu anderen auf und tauschen uns über das Erlebte aus.
Wenn ich nicht gerade musiziere oder mich für Inklusion einsetze, bin ich am liebsten mit Freund*innen zusammen. Ich tanke total auf bei tiefen Gesprächen. Aber ich gehe auch gerne ins Kino oder ins Theater, spiele Badminton, fahre Inliner, klettre und bin in der Natur unterwegs. Auch das Reisen gehört normalerweise zu einer meiner Leidenschaften. Dort schöpfe ich Inspiration und lerne andere Kulturen und Lebensweisen kennen. Interessanten Menschen begegne ich aber auch immer wieder vor der eigenen Haustür. Generell inspiriert es mich, wenn Menschen trotz widriger Umstände einen Weg für sich finden. Wenn sie dran bleiben, nicht aufgeben – und einmal mehr aufstehen, als hinfallen. Das macht Mut!
Für die Zukunft wünsche ich mir ein tolerantes, wertschätzendes, verantwortungsvolles Miteinander. Dass wir Menschen uns mehr als Gemeinschaft sehen, die zusammenhält. Als Gemeinschaft, die sich gegenseitig unterstützt, anstatt sich zu bekämpfen. Das klingt vielleicht banal. Aber die Realität liegt leider oft weit davon entfernt. Dabei können wir zusammen so vieles (er)schaffen!“