Das wir gewinnt
Ein blondes Mädchen sitzt in einer Umkleidekabine. Sie trägt ein grünes Trikot, neben ihr steht an Hockeyschläger. Sie hat eine Prothese am rechten Bein und schaut entschlossen in die Kamera.
Ein blondes Mädchen sitzt in einer Umkleidekabine. Sie trägt ein grünes Trikot, neben ihr steht an Hockeyschläger. Sie hat eine Prothese am rechten Bein und schaut entschlossen in die Kamera.
Ein blondes Mädchen sitzt in einer Umkleidekabine. Sie trägt ein grünes Trikot, neben ihr steht an Hockeyschläger. Sie hat eine Prothese am rechten Bein und schaut entschlossen in die Kamera.

Auf dem Feld fragt mich keiner, ob ich noch kann.

Lies Annikas Geschichte und erfahre, welche ihre größte Leidenschaft ist.

Ihre Familie, ihre Freund*innen und ihre große Leidenschaft Hockey: das sind die drei Dinge, die für Annika am wichtigsten sind. Dass sie am rechten Bein eine Prothese trägt, spielt in ihrem Alltag hingegen eher selten eine Rolle.

Denn ein normaler Tag läuft bei Annika so ab wie bei den meisten anderen 14-Jährigen auch: Viel zu früh aufstehen, frühstücken, dann geht’s los zur Schule. Nach dem Unterricht mit dem Bus wieder nach Hause, gemeinsames Mittagessen mit der Familie. Dann habe ich entweder frei, Hockeytraining oder treffe mich mit Freund*innen.

Aktuelle Studie: Inklusionsbarometer Jugend 2024

Jugendliche mit Beeinträchtigung sind am häufigsten von Diskriminierung betroffen. Das ist eines der zentralen Ergebnisse des „Inklusionsbarometer Jugend 2024“ der Aktion Mensch. Außerdem zeigt die Studie, wie es sonst um die Teilhabe-Chancen von Jugendlichen generell und die von jungen Menschen mit Behinderung im Besonderen steht.

Keiner hätte gedacht, dass ich wieder auf dem Platz stehe.

Dass Annikas Tage so gewöhnlich aussehen, ist nicht unbedingt selbstverständlich. Mit 11 Jahren erkrankte sie an Knochenkrebs. Nach etwa zwei Jahren Therapie stand dann fest, dass ihr rechtes Bein amputiert werden muss.

Seitdem lebt sie mit einer Prothese und musste nach der Operation viele Dinge erst wieder neu erlernen: laufen, Gleichgewicht halten, Treppen steigen. Doch Annika stellte sich der Herausforderung und arbeitete hart daran, weiterhin ein aktives Leben zu führen.

Ein blondes Mädchen im weißen Sweatshirt sitzt auf einer Holzbank. Im Hintergrund sind Bäume zu sehen. Sie hat ihre Unterschenkel überkreuzt. Rechts trägt sie eine Beinprothese.

Ich könnte jetzt alles schlechtreden und traurig sein. Oder ich kann sagen: Scheiß drauf, das Leben geht weiter.

Annika über ihre Entscheidung, ihr Leben auch mit Prothese so zu leben wie vorher.
So habe sie sich entschieden und einfach weitergemacht  mit Erfolg. Kurze Zeit später stand sie wieder mit ihren Freundinnen auf dem Hockeyplatz. 

Die trauen mir was zu.

Vier jugendliche Mädchen spazieren mit ihren Fahrrädern über eine Wiese. Sie unterhalten sich fröhlich miteinander. Eines der Mädchen hat blonde Locken und trägt eine Unterschenkelprothese an ihrem rechten Bein.

Annika genießt es, dass sie auf dem Spielfeld niemand fragt, ob sie noch kann. Hier werde sie eben behandelt wie jede andere Spielerin auch. Und auch bei ihren Freund*innen bekomme sie keine Sonderbehandlung.

Für meine Freunde spielt die Prothese keine Rolle.

 

Das sei allerdings nicht überall so. Manchmal werde ich bei so körperlichen Sachen gefragt, ob ich nicht mal eine Pause machen will. Da heißt es dann gerne 'Lass das mal lieber die anderen machen.' Aber ich würde mich schon melden, wenn ich das nicht hinkriege. 

Es gibt allerdings auch Situationen, in denen Annika die Gelegenheit, nicht mitzumachen, nur zu gerne nutzt. Wenn es zum Beispiel darum geht, den Tisch abzuräumen. Darauf verzichtet sie mit Vergnügen.

Das Leben in die eigene Hand nehmen.

Eine Gruppe von Mädchen in grünen Trikots steht auf einem Hockeyplatz. Sie haben sich im Kreis aufgestellt und ihre Hände in der Mitte übereinandergelegt. Ein Mädchen mit blonden Locken hat den Mund leicht geöffnet und schaut ernst, als ob sie mit den anderen spricht.

In einer Welt, in der Vorurteile oft präsent und die Erwartungen anderer oft falsch sind, lässt Annika sich dadurch nicht davon abhalten, ihre eigenen Träume weiter zu verfolgen.

Auf die Frage, was Selbstbestimmung für sie bedeutet, hat Annika daher eine einfache Antwort: „Dass man macht, was man will. Nicht guckt, was die anderen tun, sondern sein eigenes Ding macht.“

Dabei ist es für Annika nicht wichtig, große Abenteuer zu erleben. Andere Leute wollen vielleicht den Mount Everest besteigen oder so. Das brauch’ ich nicht. Ich will einfach nur das nächste Spiel gewinnen.

Weitere Infos für alle, die viel vor haben.