Hacken und die Welt verbessern
Was passiert, wenn man engagierte Programmierer und Menschen mit Behinderung für ein Wochenende zusammenbringt und gemeinsam auf die Suche nach neuen Ideen geht? Sieh selbst!
Vom 1. bis 3. Februar 2019 drehte sich bei der Aktion Mensch in Bonn mal wieder alles um digitale Barrierefreiheit und Teilhabe – beim dritten #NeueNähe-Hackathon, diesmal gemeinsam mit dem Social Impact Lab Bonn und der Inclusify AG .
Für ein Wochenende kamen Programmierer, Entwickler und Kreative aus ganz Deutschland zusammen, um gemeinsam Ideen zu entwickeln, die digitale Begegnung ein bisschen einfacher gestalten sollen: „Es wird kurz diskutiert, was für Probleme es gibt und dann wird auch schon losgehackt“ erzählt Dennis Winkens, der zum dritten Mal beim Hackathon dabei ist, „Das ist das Geniale: wir legen einfach los!“
Was ist ein Hackathon?
Ziel eines Hackathons ist es, innerhalb kurzer Zeit gemeinsame Ideen für technologische oder digitale Produkte zu entwickeln.
Der Hackathon 2019: Eine Vielfalt an Ideen
Genau das ist der Grundgedanke jedes Hackathons: Statt langer Planungen oder Gespräche werden neue Ideen in kürzester Zeit umgesetzt. Auch an diesem Wochenende war die Vielfalt an Projekten, an denen gearbeitet wurde, enorm: Von der barrierefreien Erweiterung eines Kartenspiels über die Vereinfachung der Bahn-App oder einer Applikation, die blinde Menschen bei der Auswahl ihres Outfits berät, war alles dabei.
Hacken bis zum Morgengrauen
Bis tief in die Nacht arbeiteten die Teilnehmer an ihren Ideen, sie sollten schließlich fertig werden für die große Vorstellrunde am dritten Tag des Hackathons. Den besten umgesetzten Ideen winkte am Ende ein großer Preis: Die Teams können ihre Projekte für das InklusionsMacher-Stipendium des Social Impact Lab pitchen und am Ende ein richtiges Unternehmen aus ihrer Idee gründen.
Gemeinsam vom Anderen lernen
Doch dieser Preis ist bei weitem nicht der einzige Grund, warum die Teilnehmer die Zeit des Hackathons so schätzen: Stattdessen ist es die Gemeinschaft und der Perspektivwechsel, der beinahe unbewusst geschieht: „Egal ob das Projekt am Ende umgesetzt wird oder nicht, alle die hier gemeinsam gearbeitet haben, sehen bestehende Probleme mit anderen Augen und Hemmungen fallen“, findet zum Beispiel Bahaddin Batmaz, der die Teams beim Hackathon beraten hat. Das macht für ihn den Reiz des Hackathons aus.
Über eine Gewinnerurkunde und den Hauptpreis konnten sich am Ende drei der Teams freuen. Ihre Ideen waren in den Augen der Jury besonders innovativ, inklusiv und geeignet, auch als Geschäftsidee ausgearbeitet zu werden. Das war ganz sicher nicht der letzte #NeueNähe-Hackathon!
InklusionsMacher
Die Gewinner beim 3. Neue Nähe-Hackathon
- Die App Flash Call unterstützt dabei, schnell Telefonanrufe anzunehmen. Wenn sie aktiviert ist, hebt sie jeden Anruf automatisch ab. Das hilft nicht nur Menschen mit motorischen Einschränkungen, auch Fahrradfahrer profitieren beispielsweise von der App.
- Der barrierefreie Kalender hält, was sein Name verspricht: Die App erleichtert mit Piktogrammen die Bedienung eines digitalen Kalenders.
- Rollmap ist der dritte Gewinner des Hackathon: Auf der Online-Karte wird gezeigt, wie barrierefrei Wege und Straßen sind - gut für Rollstuhlfahrer oder Menschen mit großem Koffer oder Kinderwagen.
Alle drei Projekte waren automatisch Teil des Pitch im InklusionsMacher-Programm des Social Impact Lab Bonn.