Das wir gewinnt

Menschen mit Behinderung

Zwei junge Menschen liegen sich in den Armen und machen mit ihrer linken Hand die Geste für "i love you".
Eine Behinderung hat starken Einfluss auf den Alltag. Dabei entwickelt sich das Verständnis von Behinderungen ständig weiter. Diese Auseinandersetzung mit dem Thema ist wichtig. Denn alle Menschen, egal ob mit oder ohne Behinderung, sollen gleichberechtigt an der Gesellschaft teilhaben können. Dafür setzt sich auch die Aktion Mensch ein.

Definition Behinderung

In der UN-Behindertenrechtskonvention ist festgehalten, wer der Gruppe der Menschen mit Behinderung zuzuordnen ist: "Menschen, die langfristige körperliche, seelische, geistige oder Sinnensbeeinträchtigungen haben, welche sie in Wechselwirkung mit verschiedenen Barrieren an der vollen, wirksamen und gleichberechtigten Teilhabe an der Gesellschaft hindern können" (Artikel 1, Satz 2). Die Möglichkeit der aktiven und vollständigen Teilhabe an der Gesellschaft wird damit zum Kern der Definition einer Behinderung. 

Im Sozialgesetzbuch Neuntes Buch (SGB IX) ist zusätzlich folgende Definition zu finden: "Eine Beeinträchtigung [...] liegt vor, wenn der Körper- und Gesundheitszustand von dem für das Lebensalter typischen Zustand abweicht. [...]" (§2, Abs. 1).

Arten der Behinderung

Die meisten Behinderungen erwerben wir im Laufe unseres Lebens. Zum Beispiel durch Unfälle, Erkrankungen und die altersbedingte Entwicklung. Bei etwas mehr als 3 Prozent der Menschen mit einer schweren Behinderung ist diese angeboren.

Es gibt verschiedene Arten von Behinderung, die unterschiedliche Bedürfnisse zur Folge haben:

  • Körperliche Behinderungen
  • Sogenannte geistige Behinderungen
  • Seelische Behinderungen (psychische Erkrankungen)
  • Hörschädigungen (Gehörlosigkeit oder Schwerhörigkeit)
  • Sehschädigung (Blindheit oder Sehbehinderung)
  • Lernbehinderungen
  • Sprachbehinderungen
  • Verhaltensstörungen

Barrieren abbauen, Teilhabe ermöglichen

Je nach Beeinträchtigung stoßen Menschen mit Behinderung auf unterschiedliche Barrieren, die ihnen den Alltag erschweren. Das fängt bei räumlichen Hindernissen an und geht über kommunikative Barrieren bis hin zu Stressfaktoren wie Zeitdruck und Lautstärke, die unsere Gesellschaft prägen. So ist beispielsweise die Treppe für den*die Rollstuhlfahrer*in genauso ein Hindernis wie das Amtsdeutsch für jemanden mit einer geistiger Behinderung.

Die Aktion Mensch setzt sich deshalb für den Abbau von Barrieren ein, um mehr Inklusion und Teilhabe zu ermöglichen. Denn eines ist klar: Alle Menschen profitieren von einer barrierefreien Umgebung. Ein Aufzug macht das Leben leichter – nicht nur für Menschen im Rollstuhl, sondern auch für Eltern mit Kinderwagen oder Senior*innen mit Rollator. Und Behördenformulare in verständlicher Sprache haben sich sicher die meisten Menschen schon einmal herbeigesehnt.

Leben mit Behinderung

Damit Menschen mit Behinderung selbstbestimmt leben, arbeiten und ihre Freizeit gestalten können, hat die Aktion Mensch mit ihrem "Familienratgeber" ein breites Angebot an Informationen und Adressen geschaffen. Hier finden Menschen mit Behinderung und ihre Angehörigen alles rund um Themen wie unterschiedliche Wohnformen, das persönliche Budget Nachteilsausgleiche bei der Mobilität, Arten der Frühförderung und vieles mehr.

Grad der Behinderung

Wie stark jemand durch die Behinderung beeinträchtigt wird, gibt der "Grad der Behinderung" (GdB) an.
Alles Wissenswerte zum GdB findest du beim Familienratgeber – dem Angebot der Aktion Mensch für Menschen mit Behinderung und deren Angehörige.

#OrteFürAlle

65 Prozent der Menschen – sowohl mit als auch ohne Behinderung – stoßen in ihrem Alltag auf Barrieren. Jede davon ist eine zu viel: Denn nur ohne Barrieren sind gleichberechtigte gesellschaftliche Teilhabe und Inklusion möglich. Wie sehr Barrieren in das Leben von Menschen mit Behinderung eingreifen, zeigt die Aktion Mensch mit #OrteFürAlle.

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