Blindheit
Welche Arten von blind gibt es?
Für Blindheit gibt es unterschiedliche Definitionen:
- Sehbehindert: maximal 30% der normalen Sehschärfe auf beiden Augen trotz Korrektur
- Hochgradig sehbehindert: 5% der normalen Sehschärfe auf beiden Augen trotz Korrektur
- Gesetzlich blind: maximal 2% der normalen Sehschärfe auf beiden Augen ohne Korrektur
- Vollblind: kein Restsehvermögen auf beiden Augen
Zusätzlich gibt es auch eine Altersabstufung bei Blindheit:
- Geburtsblind: von Geburt an blind
- Früh erblindet: bis zum 5. Lebensjahr erblindet
- Jugenderblindete: bis zum 18. Lebensjahr erblindet
- Späterblindete: bis zum 45. Lebensjahr erblindet
- Altersblinde: im höheren Alter erblindet
Sehbehinderungs-Simulator
Was ist der Grund für Blindheit?
Blindheit kann ganz unterschiedliche Gründe haben. Einige sind zum Beispiel:
- Gendefekte
- Fehlen der Augen oder von Augenbestandteilen
- Diabetes
- Zunehmendes Alter
- Unfälle
- Nerven- oder Gehirnerkrankungen
Ist Blindheit heilbar?
Blindheit ist pauschal nicht heilbar. Jedoch gibt es diverse Therapien, durch die eine Verbesserung der Sehkraft oder sogar eine Verhütung einer Erblindung möglich ist. Dazu zählen spezielle Netzhautimplantate, Hornhauttransplantationen oder Gentherapie.
Wie gehe ich mit blinden Menschen um?
Beim Umgang mit blinden und sehbehinderten Menschen ist es wichtig, die individuellen Bedürfnisse zu berücksichtigen. Nur, weil man einmal eine blinde Person getroffen hat, die etwas auf eine bestimmte Weise tut oder möchte, bedeutet das nicht, dass das alle anderen Betroffenen auf die gleiche Weise handhaben.
Wenn man von einem blinden oder stark sehbehinderten Menschen besucht wird, sollte man auf Stolperfallen achten. Das können zum Beispiel herumliegende große Gegenstände oder durch die Wohnung gespannte Kabel sein. Sollte sich eine Stolperfalle nicht vermeiden lassen, muss der*die Betroffene unbedingt darauf hingewiesen werden.
Auch ist es hilfreich, der Person die für ihn oder sie wichtigsten Orte zu zeigen - also die Toilette, den Sitzplatz etc.
Wir haben die wichtigsten Punkte zusammen gestellt, die du im Umgang mit blinden Menschen beachten solltest:
Auf jeden Fall machen
- Sprich blinde Menschen immer selbst an (und nicht ihre Begleitperson).
- Beschreib Wege und andere Dinge so, dass eine blinde Person etwas damit anfangen kann: Verzichte auf Farben oder auf Sätze wie "beim Hochhaus links abbiegen".
- Frag nach, ob und in welcher Form Hilfe erwünscht ist.
- Rede ganz normal mit blinden Menschen. Versuch nicht, Ausdrücke zu vermeiden. Du kannst zum Beispiel auch das Wort "sehen" benutzen.
Auf keinen Fall machen
- Bleib nicht auf einem Leitstreifen stehen.
- Streichle nicht den Blindenführhund, auch wenn er noch so niedlich guckt. Gib ihm auch nichts zu essen oder lenke ihn sonst ab.
- Stell keine E-Scooter oder Leihräder mitten auf den Weg.
- Schrei die blinde Person nicht an.
Hilfsmittel für blinde Menschen im Alltag
Hast du gewusst...
Aus dem Leben von Blinden und Menschen mit Sehbehinderung
Wie ist der Alltag wenn man nur eingeschränkt Sehen kann? Was sind die Herausforderungen bei Aufbackbrötchen? Und warum es wichtig ist, die Leitlinien frei zu halten. Wir haben euch verschiedene Videos zusammen gestellt, in denen ihr Antworten auf diese Fragen findet.