Gabis Glücksmoment
Eine Power-Frau braucht Hilfe
„2006 fing meine Geschichte an“, erzählt Gabi in offener und fesselnder Weise. „Ich bin eine Powerfrau, immer in der ersten Reihe und lebte lange nach dem Muster: Probleme der Welt vereinigt euch, ich rette euch alle. Nur irgendwann kann man nicht mehr retten, weil man keine Kraft mehr hat.“ Anfang 2006 hatte Gabi keine Kraft mehr. Nach mehreren Schicksalsschlägen wurde sie sehr krank, hatte keinen Lebenswillen mehr. Es ging gar nichts mehr. Sie kam in eine psychiatrische Klinik. Dort diagnostizierten die Ärzte eine mittelgradige Depression. Erst nach Wochen und Monaten der Krankheit erholte sie sich langsam.
„Danach begann ich, mein Leben umzukrempeln und viel bewusster zu leben. Mir kam die Erkenntnis, dass wir Menschen alle miteinander verbunden sind. Und deshalb sollte es auch anderen Menschen gut gehen, wenn es mir gut geht.“
Gabi
Gewinn: 10.000 €
Gabi über sich: Ich bin eine Power-Frau mit Helfersyndrom.
Warum spielt sie mit? "Mir geht es gut und ich möchte, dass es anderen auch gut geht."
Soziales Engagement steht an erster Stelle
Damals fing sie an, Geld zu spenden und sich sozial zu engagieren. Und das wurde mit der Zeit immer intensiver. Sie unterstützte verschiedene Hilfsorganisationen, wurde im Tierschutz aktiv und kam auch mit der Aktion Mensch in Kontakt.
„Das Los der Aktion Mensch zu kaufen war eine Bauchentscheidung“, sagt Gabi. „Ich hatte ein gutes Gefühl dabei, und mein Bauchgefühl trügt nicht.“ Das war im Jahr 2009. Mehrmals gewann sie mit ihrem Los in den folgenden Jahren kleinere Beträge, aber nie mehr als 1.000 Euro. Bis zum letzten Jahr. Da flatterte plötzlich ein Brief von der Aktion Mensch ins Haus.
Ihr Gewinn fließt nach Afrika und in den Kosovo
„Ich dachte, ach schon wieder Reklame. Leute, das muss doch nicht sein. Ich bin doch schon bei euch.“ Aber diesmal war es keine Reklame. Als sie genauer hinsah, merkte sie, dass sie gewonnen hatte. „Aber ich hatte meine Brille nicht auf und konnte nicht genau erkennen, wie viele Nullen hinter der eins standen. Es waren dann 10.000 Euro und ich dachte: Wow, einfach super“. Im gleichen Moment war ihr klar, dass sie den Großteil des Gewinns spenden wollte. „Ich habe ein ausgeprägtes Helfersyndrom, ich kann nichts dafür“, schmunzelt sie.
Das meiste Geld ging in den Kosovo und nach Afrika. In den Kosovo haben Gabi und ihr Mann Georg seit einigen Jahren enge Verbindungen. Sie unterstützen dort eine Familie. Und in Afrika unterhalten sie eine Patenschaft und finanzieren die Ausbildung einer jungen Frau aus Sambia. Lediglich 500 Euro haben die beiden für sich behalten und damit die Reisekasse aufgebessert.
Das Gewinner-Los hat sie heute noch
Ihr Dauer-Los hat die 58-Jährige auch nach dem großen Gewinn behalten. „Warum sollte ich das jetzt kündigen? Da passiert doch viel Gutes mit meinem Geld. Und außerdem: Wenn man so viel spendet wie ich, dann muss ab und zu auch mal etwas reinkommen“, sagt sie und lächelt.