Rückblick 5. Mai 2020
Versammlungsverbote und Veranstaltungsabsagen – 2020 läuft alles etwas anders als sonst. Da machte auch der Aktionstag zum 5. Mai keine Ausnahme. Deswegen die Füße still zu halten, kam für viele der Aktivist*innen und Initiativen allerdings nicht in Frage. Sie gingen neue Wege und machten den 5. Mai digital: mit Livestreams, Online-Diskussionen, Interviews und mehr.
Denn das Engagement für eine inklusive Gesellschaft ohne Barrieren kennt keine Corona-Pause!
So wurde demonstriert
Zahlreiche Vereine und Aktivist*innen hatten ihre Pläne für den 5. Mai spontan neu ausgerichtet. Von der Online-Kundgebung über Live-Blogs bis hin zu Interviews mit Menschen mit Behinderung gab es vielfältige Möglichkeiten sich zu informieren und dabei zu sein.
Der 5. Mai - Europäischer Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung
Worum geht es beim 5. Mai?
Seit 24 Jahren veranstalten Verbände und Organisationen der Behindertenhilfe und -selbsthilfe rund um den 5. Mai überall in Deutschland Podiumsdiskussionen, Informationsgespräche, Demonstrationen und andere Aktionen. Dabei geht es darum, die Kluft zwischen dem im Grundgesetz verankerten Anspruch der Gleichberechtigung für alle Menschen und der Lebenswirklichkeit Stück für Stück zu überwinden.
Engagement bündeln, Aufmerksamkeit gewinnen
Entstanden ist der Protesttag 1992 auf Initiative des Vereins Selbstbestimmt Leben, einer Interessenvertretung von Menschen mit Behinderung. Die Aktion Mensch hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Engagement rund um den 5. Mai zu bündeln. Ausgehend von der sozialpolitischen Lage entwickeln wir jedes Jahr ein übergreifendes Motto, unter das die Organisationen und Verbände ihre Veranstaltungen stellen können.
Passend zum jeweiligen Motto bieten wir den Teilnehmer*innen Materialien für die Öffentlichkeitsarbeit an sowie Aktionspakete mit verschiedenen Anregungen und unterstützen Projekte auch finanziell. Durch dieses konsequente Engagement ist es den Aktivist*innen gelungen, über die Jahre immer mehr Aufmerksamkeit auf die Anliegen von Menschen mit Behinderung zu lenken.
Gemeinsam für Gleichberechtigung starkmachen
Inzwischen ist der Protesttag nicht nur für sozialpolitisch engagierte Menschen ein fester Termin im Kalender. Das steigende Interesse belegen die Zahlen: Als die Aktion Mensch den Aktionstag 1998 zum ersten Mal unterstützt hat, gab es rund 100 Veranstaltungen – 2014 waren es rund 750.
Bei dieser Gelegenheit setzen sich die Vertreter*innen der Behindertenhilfe und -selbsthilfe gemeinsam für Fortschritte auf politischer und gesellschaftlicher Ebene ein. Darüber hinaus gelingt es aber auch, immer mehr Bürger*innen dafür zu gewinnen, sich für die Rechte von Menschen mit Behinderung zu engagieren und den Forderungen nach einer Gesellschaft für alle Menschen Nachdruck zu verleihen.
10 Jahre UN-Konvention
Vor 10 Jahren wurde das "Übereinkommen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen" ratifiziert. Welche Vorgaben wurden bisher umsetzt, wie ist der aktuelle Stand in Deutschland und wofür sollten wir uns gemeinsam in Zukunft verstärkt einsetzen?