Schwerer Rückschlag für Inklusion auf dem Arbeitsmarkt
Die Aktion Mensch und das Handelsblatt Research Institut haben ihr neues Inklusionsbarometer Arbeit herausgegeben. Die jährliche Studie über die Situation von Menschen mit Behinderung auf dem ersten Arbeitsmarkt zeigt: Die Corona-Pandemie hat der Inklusion in diesem Bereich schwer geschadet. Bundesweit gibt es aktuell über acht Prozent mehr arbeitslose Schwerbehinderte als vor der Pandemie. In den ersten zehn Monaten 2021 waren im Durchschnitt 174.006 Menschen mit Behinderung arbeitslos – und damit sogar noch einmal mehr als im gleichen Zeitraum des ersten Corona-Jahres.
Damit sind alle Fortschritte, die in den Jahren vor der Pandemie mühsam erzielt worden sind, zunichte gemacht. Aktuell liegt das Niveau der Inklusion auf dem Arbeitsmarkt wieder auf dem Stand von 2016. Und aller Erfahrung nach werden sich die Arbeitslosenzahlen schwerbehinderter Menschen auch langsamer erholen als die allgemeinen Arbeitslosenzahlen. Damit steigt die Gefahr, dass noch mehr Menschen mit Behinderung in die Langzeitarbeitslosigkeit geraten. Schon im Jahr 2020 waren knapp 70.000 Personen mit Behinderung mindestens ein Jahr ohne Beschäftigung, davon über die Hälfte sogar länger als zwei Jahre. Für sie bestehen ohne eine aktive Unterstützung seitens Wirtschaft und Politik kaum Chancen, nochmal auf dem ersten Arbeitsmarkt Fuß zu fassen.