"Maskenpflicht ist mit Behinderung nicht immer einhaltbar"
Corona-Lockerungen, Wiederbeginn der Schule unter umfangreichen Auflagen – für Tobias keine einfache Situation. Der 18-Jährige hat spinale Muskelatrophie. Nachts ist er an eine Beatmungsmaschine angeschlossen, tagsüber schafft er es je nach Tagesform etwa zehn Stunden ohne Beatmung. Eine Schutzmaske zu tragen ist für ihn kaum möglich: "Bei den Vorbereitungen zur Fachabi-Prüfung geht mir echt die Puste aus. Und wenn ich eine Maske trage, ist es noch schlimmer. Reden ist für mich sowieso immer anstrengend."
Diskriminierung beim Thema Maskenpflicht hat er glücklicherweise noch nicht erlebt. In seiner Schule, der Fachoberschule der Ernst-Barlach-Schulen in München, hat Tobias mit seinen Mitschüler*innen und den Lehrkräften ausgemacht, dass er von der Maskenpflicht befreit ist und ist auf viel Verständnis gestoßen: "Wir achten dafür umso mehr darauf, dass wir genügend Abstand halten.“ Doch die Angst vor einer Ansteckung ist dennoch groß, und so findet ein Leben außerhalb der Schule für ihn gerade so gut wie nicht statt. "Wenn das mit Corona noch lange weitergeht, wird es für mich schwierig," sagt der Schüler, "weil man absolut nichts unternehmen kann."