Kunstmuseum als inklusiver Ort
Als erstes Museum hat die Berlinische Galerie eine Dauerausstellung barrierefrei gestaltet.
Wie muss ein Kunstwerk beschaffen sein, damit es blinde Besucher erleben können? Wie finden Besucher mit Sehbehinderungen eigenständig ihren Weg durch ein Museum? Und wie können sich blinde, sehbehinderte und sehende Besucher über die Kunst vor Ort am besten informieren? Diesen und anderen Fragen hat sich die Berlinische Galerie gemeinsam mit dem Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband e.V. gestellt. In einem zweijährigen Projekt wurde die aktuelle Sammlungspräsentation „Kunst in Berlin 1880–1980“ für blinde und sehbehinderte Menschen barrierefrei umgestaltet.Um Besuchern mit unterschiedlichen Sehbehinderungen die Sammlung eigenständig zugänglich zu machen, wurde im Herbst 2017 ein 300 Meter langes, taktiles Bodenleitsystem verlegt, eine Museumsapp mit 17 Hörstationen programmiert, Tastmodelle realisiert sowie Tastführungen zu berühmten Werken der Sammlung der Berlinischen Galerie ins Vermittlungsangebot aufgenommen. Die sieben Tastmodelle, die in den Sitzbänken vor den Originalen eingelassen sind, bieten einen sehr direkten Zugang zu den Bildern: „Ein Tastbild spricht zu mir wie das Gemälde zu einem Sehenden", sagt Reiner Delgado vom Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband, der das mehrjährige Projekt mitentwickelt hat. Damit wurde erreicht, dass Kunst mit allen Sinnen erfahrbar wird.
Das Projekt „Kultur mit allen Sinnen“ wird von der Aktion Mensch mit 102.000 Euro gefördert.
Weitere Informationen:
Aktion Mensch
Heinemannstr. 36
53175 Bonn
E-Mail: foerderung@aktion-mensch.de
Tel: 0228/2092 - 5555