Workshop „Menschen stark machen und mitnehmen“

Leitung: Frank Liffers

Wie gelingt Inklusion im Sozialraum?
Dokumentation Workshop „Menschen stark machen und mitnehmen“

Workshop-Leiter Frank Liffers startete mit einer Kennenlern-Runde in Form eines Speeddatings. Die Teilnehmer standen sich in zwei Reihen gegenüber, stellten sich im Zweiergespräch vor und sprachen über eine Frage, die der Workshop-Leiter vorgab. Zum Beispiel über die Frage: „Gibt es in Ihrer Kommune oder Stadt ein inklusives Projekt, von dem Sie kurz berichten können?“ Danach wechselte die Gesprächspartnerin beziehungsweise der Gesprächspartner. Auf diese Weise lernten sich die Teilnehmer in einem kurzen Dialog kennen und stiegen direkt in die Thematik „Inklusion vor Ort“ ein.

Gruppenarbeit: Teil 1
In sechs Gruppen diskutierten die Teilnehmer über verschiedene Aspekte der Partizipation. Im Zentrum standen zwei Fragen: Wie können Menschen zur Partizipation befähigt werden? Wie kann die Partizipation verbindlich organisiert werden?

Diese wurden mit folgenden Zielgruppen in Verbindung gesetzt:

• Menschen mit Behinderung
• Kinder bis 12 Jahre
• Jugendliche ab 13 Jahre
• Migranten
• Senioren
• Menschen, die sich engagieren möchten

Gruppenarbeit: Teil 2
Die Gruppen entwickelten ein Partizipations-Projekt für ihre jeweilige Zielgruppe, etwa für die Zielgruppe „Menschen mit Behinderung“.

An einem Pfeiler hängt eine Zeichnung mit der Bezeichnung des Workshops

Vorstellung der Ergebnisse

Menschen mit Behinderung

Wie können Menschen mit Behinderung zur Partizipation befähigt werden?
• Durch direkte Ansprache; wichtig dabei: ernsthaftes Interesse im persönlichen Kontakt
• Durch Schaffung von vertrauten Begegnungsräumen
• Die Eltern von Kindern mit Behinderung müssen „mitgenommen“ werden

Wie kann die Partizipation verbindlich organisiert werden?
• Auf kommunaler Ebene: Gemeinderatsbeschluss zur verpflichtenden Einbeziehung von Menschen mit Behinderung
• Möglichkeiten zur Selbstorganisation fördern
• Durch eindeutige Absprachen und Termine
• Partizipations-Projekt: Inklusive Gemeinderatssitzung; persönliche Zukunftsplanung (Methode aus den USA und Kanada)

Kinder bis 12 Jahre

Wie können Kinder bis 12 Jahre zur Partizipation befähigt werden?
• Kinder sollen direkt angesprochen werden
• Fortbildungen von Kindern für Kinder
•  Kinder erMUTigen, indem man ihnen die Angst nimmt und Sicherheit gibt

Wie kann die Partizipation verbindlich organisiert werden?
• Partizipation sollte konzeptionell in Kindergarten, Schule und in Vereinen verankert werden
• Der Erfolg der Partizipation soll für die Kinder deutlich werden, denn das steigert ihre Motivation
• Partizipations-Projekt: Kinderrat im Sozialraum; Kinder sollen mitbestimmen (zum Beispiel beim Bau eines Spielplatzes); wichtig dabei: Erfolg der Beteiligung deutlich machen

Teilnehmer sitzen in einem Stuhlkreis und betrachten ein selbstgestaltetes Plakat

Jugendliche ab 13 Jahre

Wie können Jugendliche ab 13 Jahre zur Partizipation befähigt werden?
• Jugendliche sollen eingeladen werden, selbst und für sich zu sprechen
• Jugendlichen Freiräume geben
• Durch Coaching oder Mentoring; wichtig dabei: niederschwellig anfangen
• Sie sollten Lob und Anerkennung für ihr Engagement bekommen (Wertschätzung)

Wie kann die Partizipation verbindlich organisiert werden?
• In Jugendorganisationen soll es ein verbindliches Mitspracherecht in Erwachsenen- und Dachorganisationen geben
• Räume für Partizipation anbieten oder schaffen
• Partizipations-Projekt: Die Jugendlichen organisieren ein eigenes Jugendparlament.

Migranten

Wie können Migranten zur Partizipation befähigt werden?
• Durch einen peer to peer-Ansatz
• Nicht nur die „Migranten“ müssen befähigt werden, sondern auch die „Aufnahmegesellschaft“

Wie kann die Partizipation verbindlich organisiert werden?
• Durch Paten
• Durch verbindliche Sprach- und Integrationskurse
• Nicht nur von „außen“, wichtig ist auch die Motivation von „innen“, also von den Migranten selbst
• Partizipations-Projekt: Patenschaftsmodell, ähnlich dem in Kanada. Dies bietet Möglichkeiten zu engen menschlichen Kontakten und zur Kommunikation.

Senioren

Wie können Menschen zur Partizipation befähigt werden?
• Durch Wertschätzung, Qualifizierung, Anerkennung und Angstabbau
• Individuelle Interessen müssen berücksichtigt werden
• Durch generationsübergreifende Projekte

Wie kann die Partizipation verbindlich organisiert werden?
• Man sollte versuchen, Unsicherheit und Berührungsängste abzubauen
• Strukturen mit offenen Beteiligungsmöglichkeiten schaffen; wichtig dabei: Verbindlichkeit, Wahlmöglichkeiten, Mitsprache und Mitwirkung

Der Referent Frank Liffers steht mit einem Mikrofon vor einem selbstgestaltetem Plakat.

Partizipations-Projekt: Wunsch-Großeltern
 

Menschen, die sich engagieren möchten

Wie können Menschen, die sich engagieren möchten, zur Partizipation befähigt werden?
• Durch Coaching oder Mentoring; wichtig dabei: niederschwellig anfangen
• Sie sollten Lob und Anerkennung für ihr Engagement bekommen
• Durch systemische Begleitung

Wie kann die Partizipation verbindlich organisiert werden?
• Durch schriftliche Vereinbarungen
• Die persönlichen Hintergründe müssen mitgedacht und respektiert werden
•  Durch ein Team, in dem ein regelmäßiger Austausch stattfindet