Expertenforum „Demografischer Wandel: Chancen der Vielfalt für die Arbeitswelt“
Moderation: Stefan Burkhardt
Wenn einerseits Fachkräfte fehlen, andererseits aber die Zahl der prekären Arbeitsverhältnisse zunimmt: Wohin führt das und was bedeutet das für Menschen mit Behinderung oder mit Migrationshintergrund? Die Referenten gaben einen Überblick aus der Perspektive von Forschung und Praxis.
Rollen aufbrechen
Franca Schirrmacher, Koordinatorin des Projekts „Inklusiver Sozialraum Gallus“, Frankfurt am MainUnternehmen beraten
Dario Thomas, Leiter des Bereichs Fachkräftesicherung, IHK BonnLebenswelten vermitteln
Dr. Jan Wulf-Schnabel, Geschäftsführer des Instituts für inklusive Bildung, KielStereotype bewusst machen
Prof. Dr. Bertolt Meyer, Organisationspsychologe, Geschäftsführender Direktor des Instituts für Psychologie, TU ChemnitzAls größtes Hindernis für das Gelingen von Inklusion nannte Bertolt Meyer Stereotypen, die er als gesellschaftlich geteilte Meinungen über Persönlichkeitsmerkmale und Verhaltensweisen von Mitgliedern einer sozialen Gruppe definierte: „Wir merken uns, in welche Schublade ein Mensch angeblich gehört und ziehen von da Rückschlüsse auf den einzelnen.“ Zur Bildung von Stereotypen gehört, dass Menschen beim Erstkontakt häufig als kompetent und zugleich kalt/arrogant oder als weniger kompetent und zugleich warm/umgänglich eingestuft werden. Viele empirische Untersuchungen belegen, dass Menschen mit Behinderung oft als nett und umgänglich, aber nicht besonders kompetent eingeschätzt werden – ohne dass dies auf konkreten Erfahrungen mit diesen Menschen beruht.
Bertolt Meyer schloss seinen Vortrag mit der Aufforderung: „Wir sollten uns bewusst machen, dass wir uns von Stereotypen beeinflussen lassen, und darauf achten, dass sie nicht unser Verhalten leiten.“