Heike Köckler berichtete über ein Projekt an der Bochumer Hochschule für Gesundheit. Darin wurde untersucht, welche Ansprüche und Wünsche Menschen mit geistiger Behinderung an ihren Sozialraum haben und wie man digitale Methoden partizipativer Sozialraum-Analyse gemeinsam mit Menschen mit geistiger Behinderung nutzen kann, um dies herauszufinden.
Anhand von Einträgen barrierefreier Einrichtungen auf der Wheelmap der Sozialhelden verdeutlichte Heike Köckler zunächst den Unterschied zwischen Stadt und Land. Während es in Köln jede Menge barrierefreier Einrichtungen gibt, finden sich für ihr Heimatdorf kaum entsprechende Einträge. Auch die dortige räumlich infrastrukturelle Ausstattung ist mangelhaft. „Im Übrigen“, so Heike Köckler, „ist die Wheelmap ein gutes Beispiel dafür, wie wir die Digitalisierung partizipativ nutzen können.“
Demografischer Wandel heißt neben Überalterung auch, dass wir bunter werden. Zur Abschaffung der Barrieren gehört somit auch die Abschaffung von Sprachbarrieren. Hier kann die Arbeit mit bildlicher Sprache nützlich sein. „Auch wenn wir Kollegen im Team haben, die nicht lesen oder schreiben können, hat sich die Arbeit mit Symbolen als sehr hilfreich erwiesen“, sagte Heike Köckler. In ihrem Projekt wird ein großformatiges Tablet genutzt, auf dem sowohl Informationen bereitgestellt als auch eingegeben werden können. Heike Köckler: „So kamen wir ins Gespräch und konnten Informationen über den Sozialraum gemeinsam mit den Menschen, die ihn nutzen, erheben.“
Gegen Ende ihres Vortrags wies Heike Köckler darauf hin, dass Stadtplanung ein sehr komplexes Thema ist: „80 bis 90 Prozent unserer Städte sind fertig. Diese gesund und barrierefrei umzugestalten, ist viel schwieriger als sie auf dem Reißbrett neu zu entwerfen. In jedem Fall geht dies nur gemeinsam und durch das Zusammenwirken unterschiedlicher Disziplinen. Bei der Betrachtung von Sozialräumen müssen wir von Anfang an alle unterschiedlichen Gruppen, die wir bei Inklusion mitdenken, in einer ernsthaften und ernst gemeinten Beteiligung miteinbinden.“
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