Ausgrenzung statt Inklusion von Anfang an
Spielen für alle? Das gilt in Deutschland nur bedingt. Rund 80 Prozent der für die Studie begutachteten 1.000 Spielplätze Deutschlandweit waren so gestaltet, dass Kinder mit Behinderung nur zugucken können. Auch die restlichen 20 Prozent sind in der Regel nicht komplett barrierefrei, sondern verfügt über einzelne inklusive Elemente, beispielsweise ein barrierefreies Spielgerät. Das Recht von Kindern mit Behinderung auf Spiel und Teilhabe lässt sich auf Deutschlands Spielplätzen nicht erkennen.
Als besonders hinderlich erweist sich die Beschaffenheit der Böden. Gerade einmal ein Prozent der Spielplätze verfügt über befahrbare Zuwege zu allen Geräten und weniger als ein Prozent über Leitsysteme oder andere taktile Hilfen. Angesichts Sand und Hackschnitzeln scheitert der Spielplatzbesuch für Kinder mit einer Mobilitätseinschränkung oder Sehbehinderung meist bereits vor Erreichen der Spielgeräte.
Es geht auch anders
Ohne ein Gesetz zur verpflichtenden Umsetzung haben die derzeitigen Rahmenbedingungen keine Durchschlagkraft, kommentiert Christina Marx, Sprecherin der Aktion Mensch.
Auch beim Spielplatzbau müssen Menschen mit Behinderung von den ersten Planungsschritten an mitgedacht werden, um einer Diskriminierung bereits im Kindesalter entgegenzuwirken.Als Vorbild können die USA dienen: Dort müssen qua Gesetz alle seit 2012 errichteten Spielplätze barrierefrei ausgestaltet sein. Neben dem Zugang umfasst dies auch die Gestaltung der Geräte, die etwa durch Rampen oder verschiedene Griffhöhen und -stärken Kinder mit und ohne Behinderung gleichermaßen adressieren.
Die Kern-Botschaften der Studie
Christina Marx, Sprecherin der Aktion Mensch, fasst in einem kurzen Video die wichtigsten Erkenntnisse aus der Studie und die sich daraus ergebenden Handlungsempfehlungen zusammen: